Grüne Woche 2021 in Berlin Kommentare

Die Internationale Grüne Woche feiert in diesem Jahr ihr 95. Jubiläum und geht angesichts der aktuellen Entwicklung der Corona-Pandemie rein digital an den Start. Ob Polittalk, Kochshow oder Fachbeitrag – am 20. und 21. Januar steht den Zuschauerinnen und Zuschauern ein umfangreiches Programm rund um die aktuellen Fragestellungen in der Land- und Ernährungswirtschaft und im Gartenbau zur Verfügung. Auf grünewoche.de können nach vorheriger Registrierung rund 100 Beiträge als Livestream oder als On-Demand-Video kostenfrei abgerufen werden. Veranstaltet wird die IGW Digital von der Messe Berlin. Ideelle Träger sind der Deutsche Bauernverband (DBV) und die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).

Martin Ecknig, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin GmbH: „Die Internationale Grüne Woche läutet traditionell unser Messejahr ein – so auch in diesem Jahr. Natürlich hätten wir uns gewünscht, wie im vergangenen Jahr wieder 400.000 Besucherinnen und Besucher hier auf dem Messegelände begrüßen zu dürfen. Dies ist angesichts der Corona-Pandemie leider nicht möglich. Gleichzeitig ist der Wunsch nach Austausch da. Mit der IGW Digital haben wir daher für die Branche und für privates Publikum eine Plattform zum Austausch und zur Information geschaffen. Denn egal ob klimafreundliche Ernährung, Lebensmittelproduktion in Zeiten von Corona oder Digitalisierung in der Landwirtschaft – die Themen der Internationalen Grünen Woche sind aktueller denn je.“

Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV): „Wir Bauernfamilien ernähren nicht nur unsere Gesellschaft, sondern engagieren uns stark im Klima-, Arten- und Naturschutz. Doch die wirtschaftliche Situation in unseren Betrieben ist extrem angespannt. Zudem hemmen geplante Verbote, Auflagen und politische Unsicherheiten dringend notwendige Investitionen. Eine der großen Herausforderungen für die kommenden Jahre ist es, den Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Verlangen nach mehr Ökologie und Tierwohl einerseits, und andererseits der häufig fehlenden Bereitschaft der Verbraucher, im Laden dafür mehr zu bezahlen, aufzulösen. Nahrungsmittel brauchen mehr Wertschätzung. Gute Rahmenbedingungen sind nicht nur wichtig für den Erfolg der Landwirtschaft, sondern auch für ein vielfältiges Angebot aus heimischer Erzeugung unter hohen Standards.

Dass die Internationale Grüne Woche in diesem Jahr nur digital stattfinden kann bedauern wir sehr. Für uns ist die Grüne Woche das agrarpolitische Highlight zu Beginn eines Jahres. Es gibt keine bessere Gelegenheit, um mit rund 400.000 Menschen in Kontakt zu kommen und über Ernährung und Lebensmittelerzeugung zu sprechen als auf der Grünen Woche in Berlin. In diesem Jahr werden wir – digital – in vielen hochkarätig besetzen Gesprächsrunden über wichtige Entwicklungen in der Agrarpolitik diskutieren. Dabei geht es um Themen wie die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik, Tierwohl, Klimaschutz, den Wolf oder Start-ups aus der Agrarbranche.“

Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE): „Trotz eines stabilen Jahresergebnisses von 184,7 Milliarden Euro haben das Wegbrechen der Absätze im Außer-Haus-Markt, das gedämpfte Kaufverhalten der Verbraucher, aber auch die schwache globale Nachfrage im Exportgeschäft, die hohen Krankenstände und nicht zuletzt der durch die Lockdown-Maßnahmen entstandene Druck auf die Lieferketten die Lebensmittelhersteller im vergangenen Jahr auf eine harte Belastungsprobe gestellt. Nichtsdestotrotz werden sie weiter am Ziel einer nachhaltigen Transformation der Lebensmittelproduktion festhalten. Dieses Engagement wollen wir im Rahmen der IGW Digital sichtbar machen. Wir stellen Unternehmen vor, die klimafreundlich produzieren, erfolgreich Lebensmittelverluste begrenzen oder Kunststoffverpackungen durch Papieralternativen ersetzen. Außerdem beleuchten wir aktuelle Ernährungstrends wie zum Beispiel Reformulierung von Rezepten sowie die Frage, ob Fleischalternativen wirklich alternativlos sind und welche Rolle Fleisch und Cultured Meat in Zukunft spielen.“