Geringes Interesse an Europawahlkampf im Mai 2019

Drei Wochen vor dem Wahltermin (26. Mai 2019) wurde der Europawahlkampf im aktuellen RTL/n-tv-Trendbarometer nur von 25 Prozent der Deutschen für wichtig gehalten. Zum Vergleich: Drei Wochen vor der Bundestagswahl 2017 war der Wahlkampf für 56 Prozent der Bürger das wichtigste Thema. Dort, wo am Wahlsonntag außerdem lokale Wahlen stattfinden, erscheint sogar nur 20 Prozent der Befragten der Kampf um das Europaparlament bedeutsam. Das geringste Interesse haben 18- bis 29-Jährige (16%) sowie Schüler, Studenten und Arbeiter (jeweils 8%).

Die „Spitzenkandidaten“, die von den Parteien in Deutschland für die Europawahl aufgestellt wurden, sind den meisten Bürgern unbekannt. Im RTL/n-tv-Trendbarometer können nur 28 Prozent den Unionskandidaten Manfred Weber und nur 25 Prozent die SPD-Spitzenkandidatin Katarina Barley nennen. Jeweils 11 Prozent wissen, dass Ska Keller für die Grünen und Nicola Beer für die FDP antreten. 10 Prozent wissen, dass Jörg Meuthen Spitzenkandidat der AfD ist. Alle anderen Kandidaten sind weniger als 10 Prozent der Bürger bekannt. Am besten wissen die über 60-Jährigen, welcher Spitzenkandidat für welche Partei antritt. 47 Prozent von ihnen nennen Manfred Weber, 40 Prozent Katarina Barley, 18 Prozent Nicola Beer, 16 Prozent Jörg Meuthen und 15 Prozent Ska Keller. Von den unter 45-Jährigen können nur 15 Prozent die SPD-Kandidatin Barley und nur 14 Prozent den Unions-Kandidaten Weber nennen. Für alle übrigen Kandidaten liegen die Bekanntheitswerte bei den jüngeren Wählern weit unter 10 Prozent.

Selbst die eigenen Anhänger können mehrheitlich nicht sagen, wer Spitzenkandidat „ihrer“ Partei ist.

Die Daten zur Europawahl wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa vom 18. – 24. 4. 2019 im Auftrag der Mediengruppe RTL erhoben. Datenbasis: 2.009 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/– 2,5 Prozentpunkte.

Quelle: RTL/n-tv-Trendbarometer