Fußball Deutschland Argentinien 09 10 2019 Kommentar Löw

Am Mittwoch (ab 20.45 Uhr, live bei RTL) trifft die deutsche Nationalmannschaft in einem Länderspiel in Dortmund auf Argentinien. Zuvor spricht Bundestrainer Joachim Löw auf der Pressekonferenz über die vielen Absagen und die mögliche Startelf. Auch Marc-André ter Stegen und Julian Brandt waren auf dem Podium im Deutschen Fußballmuseum vertreten. DFB.de hat die wichtigsten Aussagen mitgeschrieben.

Joachim Löw über…
… die mögliche Aufstellung gegen Argentinien: Die personelle Situation stellt sich folgendermaßen dar: Robin Koch und Sebastian Rudy sind nachnominiert worden. Beide werden heute zur Mannschaft stoßen. Timo Werner wird voraussichtlich am Mittwoch kommen. Seine Erkältung hat sich etwas gebessert, er steht aber morgen Abend nicht zur Verfügung. Wir planen mit ihm ab Donnerstag. Sehr wahrscheinlich ausfallen wird Jonathan Tah, der ebenfalls eine Erkältung hat. Er kann heute auch nicht trainieren. Ilkay Gündogan wird auch nicht spielen. Er hat eine leichte muskuläre Verletzung. Wir haben die Hoffnung, dass er Donnerstag oder Freitag wieder ins Training einsteigt. Marco Reus hat Knieprobleme, soweit ich informiert bin, ist es aber nichts Bedenkliches. Wir werden nach dem Abschlusstraining sehen, ob es für morgen Sinn macht. Niklas Stark kommt morgen zum Einsatz. Das hatte ich auch schon länger geplant. Er zeigt in Berlin stabile und gute Leistungen. Zudem ist er ein Spieler, der sich exponiert, viel organisiert und spricht. Das gefällt mir. Er wird auf jeden Fall von Beginn an spielen. Zudem plane ich Luca Waldschmidt von Beginn an ein. Ansonsten warte ich das Abschlusstraining ab, es ist das erste gemeinsame Training.

… die Verletztenmisere: Die Lage ist angespannt und unerfreulich. Wir haben sehr viele Ausfälle. Von daher ist es schwierig, ganz große Erwartungen an die Mannschaft zu haben, was die Automatismen betrifft. Was man aber erwarten kann, dass die Spieler ihre Chance nutzen, engagiert, seriös und mit viel Einsatz zu Werke gehen.

… die fehlende Eingespieltheit: Wenn man einen Umbruch einleitet, weiß man, dass es eine gewisse Zeit benötigt, bis Dinge eingeschliffen sind. Die Nationalmannschaft ist nicht wie ein Verein. Wir haben nur wenig Möglichkeiten, an unseren Ideen zu arbeiten. Das Einspielen auf dem Platz ist ein wichtiges Element. Die alte Mannschaft war über Jahre hinweg eingespielt. So eine Situation mit den vielen Verletzten haben wir uns nicht erhofft und gewünscht. Es macht die Sache mit Blick auf 2020 schwieriger. Ich hoffe, dass im November wieder ein paar Spieler zur Verfügung stehen. Im März hatte man das Gefühl, dass man sich eingespielt hat, aber nach der Sommerpause gab es einen Bruch.

… seine Erinnerungen an die Spiele gegen Argentinien: 2006 bei der WM war es ein emotionales Spiel mit einem Sieg im Elfmeterschießen. 2010 war wohl das beste Spiel gegen Argentinien, in dem wir spielerisch total überzeugt und den dominantesten Sieg eingefahren haben.

… die Überbelastung im Profifußball: Wir können nur mahnen. Die Grenze der Belastbarkeit ist erreicht, wenn man weiterhin eine hohe Qualität will. Weitere Wettbewerbe ins Leben zu rufen, macht keinen Sinn. Das ist nicht förderlich für die Qualität. Die Spieler sind körperlich am Limit angelangt. Man sollte Vorsicht walten lassen. Die Leute, die Entscheidungen treffen, sollten in die Zukunft schauen.

… den Konkurrenzkampf im Tor: Es gibt keine Probleme zwischen beiden Torhütern, es ist ein respektvoller Umgang miteinander. Marc möchte zeigen, dass er genau wie Manu auf einem sehr hohen Level spielt. Auf Marc ist absolut Verlass und er spielt auf höchstem Niveau.