DMEA 2023 Pressegespräch: Digitalisierung des Gesundheitswesens – vom Nachwuchs bis zur Pflege

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist aktueller denn je, das liegt auch an der kürzlich veröffentlichten Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen und die Pflege des Bundesministeriums für Gesundheit. Mit diesem Thema befasste sich auch das DMEA-Pressegespräch, das am 19. April 2023 via Livestream stattfand.

Melanie Wendling, Geschäftsführerin des Bundesverbandes Gesundheits-IT – bvitg e. V., Josefin Michaelis und Rania Abbas, Sprecherinnen des Nachwuchsnetzwerkes bvitg_generation_next sowie Heiko Mania, Pflegeexperte und bvitg-Vorstandsmitglied, gaben einen ersten Vorgeschmack auf die wichtigsten Themen der DMEA 2023, die vom 25. – 27. April 2023 in den Berliner Messehallen stattfinden wird und diskutierten, wie eine erfolgreiche digitale Transformation des Gesundheitswesens gelingen kann. Entscheidend ist dabei der Wille zur Zusammenarbeit aller Akteur:innen des Gesundheitswesens.

„Wir müssen uns jetzt gemeinsam auf das Ziel fokussieren, das deutsche Gesundheitssystem umfassend zu digitalisieren. Für mich sind dabei drei Faktoren entscheidend: Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit und Verantwortung. Und das über Legislaturperioden und Sektoren hinweg“, erklärte bvitg-Geschäftsführerin Melanie Wendling.

Im Gesundheitsbereich sind momentan rund 300.000 Stellen unbesetzt und auch die Health-IT-Branche leidet unter einem eklatanten Nachwuchs- und Fachkräftemangel.

„Wir müssen ändern, dass der Nachwuchs durch Quereinsteiger und durch Zufall bei uns landet. Ziel muss es werden, Studenten frühzeitig einzubinden, z.B. duale Studiengänge oder gar eigene Ausbildungsberufe zu schaffen als beispielsweise Anwendungsbetreuer:in. Die Leute sollten gerne bei der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie des Bundesministeriums für Gesundheit dabei sein wollen und das kann man nur schaffen, indem noch mehr auf die Branche aufmerksam gemacht wird – indem die Branche mehr zu einer Marke wird. Aber ich glaube, dass wir das auch hinkommen werden, umso patientenorientierter das Gesundheitssystem wird“, so Josefin Michaelis der bvitg_generation_next.

Rania Abbas machte in diesem Zusammenhang auf die zwei aktuellen Fokusthemen des Nachwuchsnetzwerks aufmerksam: „Neben dem Thema der Nachwuchsförderung gewinnen vor allem GreenIT-Themen sowie Nachhaltigkeitsstrategien im Gesundheitswesen bei Anwendern, Herstellern, aber vor allem auch in der Verbandsarbeit und der Politik an Aufmerksamkeit.“

Ein weiteres drängendes Thema ist die Digitalisierung der Pflege. Heiko Mania, Pflegeexperte und bvitg-Vorstandsmitglied, erläuterte, welche Faktoren ausschlaggebend für eine gelungene Digitalisierung des Pflegesektors sind:

„Es geht nicht nur um Digitalisierung allein, sondern darum, Prozesse zu verändern, die dann bei den Pflegefachkräften vor Ort in der Versorgung ankommen sollen. Die größten Baustellen, die wir im Moment haben, sind neben der Finanzierung der Digitalisierung die fehlende flächendeckende performante Infrastruktur und – da die Pflege sehr sektoral organisiert ist – das Thema Interoperabilität, sowie historische Gesetze, die aus dem Papier heraus gedacht wurden und verändert werden müssen.“

Die Beteiligten des Pressegesprächs freuen sich darauf, die Gespräche zu diesen und weiteren Themen der Branche zur DMEA 2023 nächste Woche vor Ort fortzusetzen.

Die Aufzeichnung des Pressegesprächs ist unter folgendem Link zu finden: www.dmea.de/de/about/mediathek/