Die Grüne Woche 2016 Neun Themen-Touren

Die Grüne Woche feiert 90. Geburtstag und alle wollen vom 15. bis 24. Januar mitfeiern. Die weltgrößte Messe für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau bietet eine einzigartige Erlebniswelt für das Publikum, mit über 20 Showbühnen und Kochstudios, mit Sonderschauen und Wettbewerben, mit Information und Unterhaltung und vor allem eines: mit Genuss! Mehr als 1.600 Aussteller präsentieren das größte Angebot von regionalen Spezialitäten aus Deutschland und den Weltmarkt der Ernährungsindustrie, alle Facetten moderner Landwirtschaft sowie die hohe Kunst des Gartenbaus in einem frühlingshaften Ambiente.

Wer alle 26 Hallenkomplexe sehen will, muss sich auf insgesamt acht Kilometer Wegstrecke gefasst machen – und mindestens drei Tage einplanen. Dafür empfiehlt sich die Dauerkarte. Es gibt aber auch kürzere, thematische Touren, die man leicht mit Kindern (Familienkarte) oder an einem halben Tag (Happy Hour Ticket) machen kann. Wer sich nicht einfach treiben lassen, sondern die Grüne Woche thematisch erobern möchte: Die folgenden neun Tour-Vorschläge sollen helfen, den Messebesuch auf eigene Faust und nach den eigenen, persönlichen Vorlieben und Interes-sen zu gestalten.

Grune Woche Deu Rus

Die neun Themen-Touren:

1. Die kulinarische Welt-Tour
2. Die kurzweilige Familien-Tour
3. Die genussreiche Deutschland-Tour
4. Die orientalische Partnerland-Tour
5. Die stimmgewaltige tierische Tour
6. Die frühlingshafte Garten-Tour
7. Die aufregende Entdecker-Tour
8. Die etwas andere Land-Tour
9. Die lehrreiche Bio-Tour

1. Die kulinarische Welt-Tour

In zwölf Hallen um den Globus

Dauer: ein bis zwei Tage, Länge: 3.800 Meter
Hallen: 5.2a, 6.2a, 6.2b, 7.2a, 7.2b, 7.2c, 8.2, 10.2, 11.2, 15.1, 17, 18. Empfohlene Eingänge: Eingang Süd oder Nord
Ticketempfehlung: Tagesticket

Wer auf der Grünen Woche auf kulinarische Weltreise geht, taucht ein in eine einzigartige Erlebnis- und Genusswelt. An einem einzigen Messetag lässt sich die Erde gastronomisch umrunden. Gefragt sind Kondition und vor allem Appetit auf außergewöhnliche Spezialitäten.

So reicht das Partnerland Marokko (Halle 18) Genüsse aus den Bergregionen und fruchtbaren Tälern, aus dem fischreichen Meer und den Oasen der Wüste. Gewürze, Oliven und Kapern über Datteln, Couscous und Linsen bis zu Arganöl und Rosenblütenwasser zeugen von der Produktvielfalt des nordwestafrikanischen Landes. Die Schweiz (Halle 17) ist mit vielen Verkaufsschlagern vertreten, unter anderem mit Appenzeller Käse, dem würzigsten des Landes, der nach 700 Jahre alter Tradition mit dem geheimnisvollen Kräutersulz hergestellt wird, Kult-Schoggi, eine feine Schokoladenkuvertüre sowie eine verführerische Pralinéfüllung, die es jetzt erstmals mit der „blonden“ Variante Caramel gibt, sowie den begehrten Mönchskopfkäse, der vor 800 Jahren im Kloster Belleley im Schweizer Jura erfunden wurde.

„Mach doch mal Blau“ – mit diesem Slogan präsentieren sich die Blaubeeren aus Chile (Halle 8.2) erstmals auf der Grünen Woche. Neben täglichen Verkostungen der kleinen Blauen kann man mit Glück eine Reise zu der Osterinsel gewinnen. Auf dem Estnischen Stand (Halle 8.2) können die Besucher gegrillte Elchfleisch-Würstchen mit dem bereits legendären starken estnischen Senf probieren. Weitere kulinarische Höhepunkte sind die gewürzten Sprotten aus der Ostsee mit Roggenbrot, Estnisches Bier, Bio-Roggenvodka oder der beliebte traditionelle Likör Vana Tallinn. Österreich (Halle 15.1) kredenzt die so typische Palette an Wein, Käse, Speck, Kren und Kaffee. Außergewöhnliche Spezialitäten bringt Polen (Halle 11.2) nach Berlin. Dazu zählen das Salz von Ciechocinek, das so genannte Siedesalz, das durch die Verdampfung der Sole entsteht, Manjar, die polnische Variante einer ur-sprünglich aus dem Orient stammenden Sahne-Karamell-Creme, Honigsorten aus der Niederweichsel-Region – von den flüssigen zu den kristallisierten, von den strohgelben über bernsteingoldene bis zu den dunkelbraunen Honigen, sowie die in verschiedenen Gerichten zubereitete Spickgans. Portugal (Halle 8.2) tischt eine Auswahl an landestypischem Käse und Wurstwaren, Wein und Olivenöl auf.

Der westafrikanische Staat Sierra Leone (Halle 7.2b) ist erstmals auf der Grünen Woche vertreten. Zu den Exportschlagern zählen Kaffee der Sorte Robusta, die ganz unterschiedliche Verwertung der fetthaltigen und Vitamin A-reichen Ölpalme sowie die zur Herstellung von Schokolade, Ovaltine und Kakaobutter verwendete Cocoa-Pflanze. Ein besonderer Genuss: Mangos, die nach Kerosin riechen, aber vorzüglich munden. Auch weltberühmte und viel-seitige thailändische Reisvariationen können Besucher von süß-sauer bis würzig-scharf probieren. Während der Grünen Woche finden Kochshows und Kochkurse mit Sterneköchen statt, die Appetit auf die südostasiatische Küche machen.

Grune Woche Moskau

2. Die Familien-Tour

Die Grüne Woche mit Kind und Kegel

Dauer: 4 Stunden, Länge: 1.800 Meter
Hallen: 1.2b, 4.2, 3.2, 25, 26, 22a,
Empfohlener Eingang: Messe Süd
Ticketempfehlung: Familienkarte (2 Erwachsene und 3 Kinder bis 14 Jahre) für 29 Euro oder das Sonntagsticket für nur 10 Euro!
Kinder unter sechs Jahren haben freien Eintritt.

Gerade für Kinder der Großstadt empfiehlt sich ein Besuch der Grünen Woche, die das Messegelände in einen riesigen Bauernhof verwandelt. Wie Landwirtschaft funktioniert, wo unsere Nahrung herkommt und wie Nutztiere leben, erfahren Sie und Ihre Kinder am besten auf der Familien-Tour.

Die Tierhalle 25 präsentiert sich als offener Stall mit allen landwirtschaftlichen Nutztieren. Schwerpunkte sind in diesem Jahr Fleckvieh-Simmental (15.-17.1.), Angus-Jungrinder (19.+20.1.) sowie Schafböcke (22.+23.1.). Erstmals dabei sind Berberpferde. Aber auch vom Aussterben bedrohte Rinderrassen werden vorgestellt.
Stadionatmosphäre herrscht im großen Vorführring beim 10. Berlin-Brandenburger Hallen-Fahrsportcup.

Die Erlebniswelt Heimtiere in Halle 26 präsentiert sich mit all den tierischen Hausgenossen, die vielen Bundesbürgern das Leben bereichern. Der Verein Berliner Pro-Kat e. V. zeigt wunderschöne Rassekatzen wie beispielsweise Maine Coon, Ragdoll, Britisch Kurzhaar und Siam. Auf einer Aktionsfläche werden den Besuchern zahlreiche Hundevorführungen präsentiert, an denen Groß und Klein ihre Freude haben: Schäferhund, Leonberger, Pudel, Cavalier-King-Charles-Spaniel, Eurasier, Dalmatiner, Beagle, Yorkshire-Terrier, Lhasa Apso und Tibet Terrier, Jagdspaniel, Ungarische Hirtenhunde, Foxterrier und Spitz. Die Vereine sind mit ihren Vierbeinern vor Ort und beraten gerade auch Familien, welcher Hund zu ihnen passt. Daneben begeistern exotische Tiere wie Echsen, Schlangen und Vogelspinnen.

Anschauliche Exponate und interessante Mitmachaktionen laden auch Familien zur nature.tec – Fachschau für Bioökonomie (Halle 4.2) ein, sich mit diesen für unsere Zukunft so wichtigen Themen auseinander zu setzen. Für Schulklassen wird darüber hinaus an Wochentagen vormittags ein spezielles Informations- und Aktionsprogramm angeboten, mit dem ein breites Wissen zu nachwachsenden Rohstoffen und Bioenergie vermittelt wird. Wer wissen möchte, worin sich Waschbär und Marderhund unterscheiden oder welchen Verwandtschaftsgrad Baum- und Steinmarder haben, ist im naturnahen Biotop des Deutschen Jagdverbands in Halle 4.2 richtig: Besucher aller Altersklassen können unter fachkundiger Anleitung des Lernort-Natur-Teams pirschen und ihr Wissen zu heimischen Tieren in einem spannenden Quiz testen. Bei „Multitalent Holz“ in Halle 4.2 gibt es rund um den nachwachsenden Rohstoff jede Menge Mitmachaktionen wie Klettern im Kletterbaum, Schnitzen, Sägen und Drechseln sowie weitere Überraschungen für die ganze Familie.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) und der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittel-kunde (BLL) stehen in Halle 22a zum Dialog über alle Fragen unserer Lebensmittel bereit. Im Zentrum des Auftritts steht die Veranstaltungsplaza mit Showküche und Dialogbühne. Hier werden täglich in mehreren Kochshows abwechslungsreiche Speisen von etablierten Spitzenköchen zubereitet und zur Verköstigung angeboten. Dabei ist nicht nur Zuschauen, sondern auch Mitmachen speziell für Kinder angesagt, die den Köchen an den Vorbereitungsstationen zuarbeiten können. BVE und BLL wollen mit diesem Angebot den jungen Besuchern das Kochen schmackhaft machen und aufzeigen, wie man frische mit verarbeiteten Lebensmitteln kombinieren kann, was man bei der Zubereitung und Lagerung beachten muss und wie man aktiv mit „Reste-Kochen“ der Lebensmittelverschwendung vorbeugen kann.

Für Jung und Alt und gerade auch für Familien wird in der Sonderschau des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft einiges geboten: Unter dem Motto „Fit für die Zukunft: Mit moderner Landwirtschaft und ausgewogener Ernährung“ stehen in Halle 23a Information und Spaß im Mittelpunkt und der Genuss bei Kochstudio oder Backstube kommt auch nicht zu kurz. Ergänzt wird die Sonderschau durch ein aktuelles Bühnenprogramm mit Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Unterhaltung.

In der Bio-Halle 1.2b können sich Jung und Alt auf Bio-Entdeckungstour begeben. Hier können die Besucher mit allen Sinnen erfahren, was Bio besonders auf dem Acker und im Stall auszeichnet, wie Bio-Brot gebacken, Haferflocken gepresst oder Bio-Käse hergestellt wird. Was macht Bio besonders? Wieso setzen Öko-Bauern ihre Tiere an die frische Luft und wie schützen Bio-Bauern ihre Pflanzen vor schädlichen Insekten und Krankheiten? Warum sind Regenwürmer die Lieblingstiere der Öko-Bauern? Was verbindet Artenvielfalt, Mühlenfahrräder und Biodynamik? Und was hat das alles mit unserem Essen und Trinken der Zukunft zu tun?

Am Naturland-Stand wird unter fachkundiger Anleitung den Geheimnissen des Bodens, der krümeligen Grundlage des Ökoland-baus, auf den Grund gegangen. Am Pigmente-Tisch wird Erde gesiebt, gemörsert, gemischt – eine selbstgestaltete „Höhlen“- Tapete zeigt uns dann, wie bunt die Welt unter Tage sein kann. Der große Maulwurfstisch lädt zum Spielen ein: „Schafft der Maulwurf alle Aufgaben?“ Und im Regenwurmschaukasten kann man 500 Regenwürmern, den wichtigsten Nutztieren im Ökolandbau, bei der Arbeit zugucken. Naturland lädt die Messe-Besucher ein, das große Bodenmemory zu spielen: Wer ist am schnellsten und schafft es, alle Bilder und Begriffe richtig zuzuordnen? Allen Teilnehmern winkt eine kleine Überraschung.

Live in einer Messehalle zu erleben, was heutzutage auf deutschen Äckern und in deutschen Ställen passiert, das ermöglicht in dieser anschaulichen Weise nur der ErlebnisBauernhof in Halle 3.2. Ob jung oder alt, jeder kann Spannendes, Wissenswertes und Überraschendes erkunden. Rund um das Schweine Mobil mit jungen Ferkeln, einem modernen Kuhstall mit Melkroboter und frisch geschlüpften Küken werden aktuelle Themen wie Haltung, Züchtung, Fütterung und Gesundheit bis hin zur Verarbeitung angesprochen.. Familien entdecken beispielsweise den Weg vom aus-gesäten Saatgutkorn bis hin zum fertigen Brötchen in der Schaubäckerei.

Wer wissen will, was im Getreide steckt, warum Wasser in der Bratwurst ist oder was Blütenbestäuber leisten, muss den i.m.a‐Wissenshof (information.medien.agrar e.V.) in Halle 3.2. besuchen. Gerade Kinder lernen dabei, wie Öl aus Raps, Mehl aus Getreide oder Butter aus Sahne erzeugt werden. An der „Getreide-Theke“ werden vom Dinkel über Gerste, Hafer, Mais und Roggen bis zu Weizen alle gängigen Getreidearten präsentiert. Ein Parcours von zwölf Wissensstationen vermittelt Schulkindern, wie Brot gebacken oder Wurst produziert wird, was im Kompost steckt oder wie wichtig Leguminosen für einen funktionierenden Naturhaushalt sind. Mit einem Wissens‐Pass können die Kinder selbst auf Erlebnistour gehen, die Landwirtschaft entdecken und an den verschiedenen Stationen Aufgaben lösen.

Auch an die allerkleinsten Messebesucher ist gedacht. Der i.m.a e.V. betreut in diesem Jahr auch den Messekindergarten in Halle 3.2. Wenn die Eltern einmal allein eine Runde drehen wollen, können die lieben Kleinen beispielsweise malen, mit Spielzeugtreckern fahren oder sich mit Spielem mit landwirtschaftlichem Bezug beschäftigen.