Deutsche Tage in Astana – EXPO 2017 gibt Wirtschaftszusammenarbeit mit Kasachstan neuen Schwung

Anlässlich des Deutschen Nationentags auf der Weltausstellung EXPO reist Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier am 12. Juli in die kasachische Hauptstadt Astana. Zusammen mit dem kasachischen Staatspräsidenten Nursultan Nasarbajew wird er dort bei einem Messerundgang den deutschen Pavillon besuchen. Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft ist in der Delegation des Bundespräsidenten vertreten und wird im Umfeld des Nationentags mehrere Veranstaltungen durchführen. „Wir halten die EXPO für eine große Chance, den deutsch-kasachischen Wirtschaftsbeziehungen einen weiteren Impuls zu geben“, sagte Ost-Ausschuss-Geschäftsführer Michael Harms vor seiner Abreise nach Kasachstan.

Die Weltausstellung, die vom 10. Juni bis 10. September 2017 stattfindet, rückt Konzepte zur nachhaltigen Energieerzeugung in den Mittelpunkt und damit eine Stärke der deutschen Industrie. „Die EXPO 2017 wird mit dem Thema ‚Future Energy‘ ein Meilenstein auf dem Wege ins Zeitalter der regenerativen und klimafreundlichen Energieerzeugung sein. Deutsche Unternehmen haben sich bei den Themen ‚Erneuerbare Energien und Energieeffizienz‘ eine weltweit führende Stellung erarbeitet. Dieses Know-how und die neuesten Technologien können sie in Kasachstan vorstellen, die EXPO liefert dafür eine Initialzündung“, so der Vorsitzende des Ost-Ausschusses Wolfgang Büchele. Insgesamt nehmen mehr als 100 Länder an der EXPO teil.

Bilateraler Handel wächst

Während Kasachstan in den Jahren 2015 und 2016 stark unter den gesunkenen Ölpreisen und der Wirtschaftskrise im benachbarten Russland zu leiden hatte, zieht das Wirtschaftswachstum derzeit wieder an: Gesteigerte Einnahmen aus den Ölexporten, gestiegene private und staatliche Investitionen sorgen für Impulse. Auch die Wiederaufnahme der Ölförderung in Kaschagan sowie die „One Belt One Road“-Initiative der chinesischen Regierung für eine neue Seidenstraße über Zentralasien in die EU tragen zum Wirtschaftswachstum bei.

Der deutsch-kasachische Handel entwickelt sich aktuell erfreulich: In den ersten vier Monaten 2017 nahm das bilaterale Handelsvolumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 31 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro zu. Dabei stiegen die deutschen Importe aus Kasachstan um 35 Prozent (1,1 Milliarden Euro) während die deutschen Exporte immerhin um 22 Prozent zulegen konnten (420 Millionen Euro). Deutschland exportiert vor allem Maschinen und Anlagen. Aus Kasachstan werden insbesondere Erdöl und Erdgas, Metalle und chemische Erzeugnisse importiert.

Veranstaltungen rund um die EXPO 2017

Im Umfeld des Deutschen Nationentages am 12. Juli 2017 und des Besuchs von Bundespräsident Steinmeier sind in Astana zahlreiche Veranstaltungen unter Beteiligung des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft geplant:

Bereits am 10. Juli tagt in Astana zum 20. Mal der Berliner Eurasische Klub, ein gemeinsames Konferenzformat des Ost-Ausschusses mit der Kasachischen Botschaft. Schwerpunktthema der Sitzung ist „Deutschland und Kasachstan – 25 Jahre Partnerschaft: Zusammenarbeit im Energie-, Technologie- und Rohstoffsektor“, sprechen werden unter anderem der Vize-Außenminister der Republik Kasachstan Roman Vassilenko und BDI Hauptgeschäftsführer Joachim Lang, der gleichzeitig auch Vorstandsmitglied des Ost-Auschusses ist.

Am 11. und 12. Juli wird die Deutsche Energie Agentur gemeinsam mit dem Ost-Ausschuss und der Auslandshandelskammer Zentralasien den „German Energy Dialogue“ veranstalten. In mehreren Diskussionen soll über politische, wirtschaftliche und technologische Impulse für eine nachhaltige Energieversorgung gesprochen werden.

Ebenfalls am 11. Juli tagt der Deutsch-Kasachische Wirtschaftsrat, in dessen Rahmen mehrere Wirtschaftsabkommen unterzeichnet werden.

Am 13. Juli findet schließlich die Sitzung der Deutsch-Kasachischen Regierungsarbeitsgruppe statt, die auf deutscher Seite durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geleitet wird.

Kasachstan-Update erschienen

Der Ost-Ausschuss organisiert seit 2012 mit den drei Ländern Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan eine regionale öffentlich-private Dialogplattform, die Reformvorschläge für den Rohstoffsektor der beteiligten Länder erarbeitet und die Umsetzung begleitet. Die Dialogforen werden im Rahmen des vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit (BMZ) beauftragten Gemeinschaftsprojekts mit der GIZ „Mineralische Rohstoffe für Entwicklung in Zentralasien“ durchgeführt. Seit Frühjahr 2016 ist Kasachstan zudem neuer Schwerpunkt der AG Agrarwirtschaft beim Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, in der die wichtigsten Unternehmen aus den Bereichen Landtechnik, Saatgut, Viehwirtschaft, Pflanzenschutz und Ernährungsindustrie vertreten sind.

Passend zum Besuch des Bundespräsidenten hat der Ost-Ausschuss ein Kasachstan-Update mit den wichtigsten Wirtschaftsdaten, Fakten und Ansprechpartner zusammengestellt, das dieser Pressemitteilung angefügt ist oder auf der Internetseite des Ost-Ausschusses zu finden ist.

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft wurde 1952 als erste Regionalinitiative der deutschen Wirtschaft gegründet. Der Ost-Ausschuss vertritt die deutsche Wirtschaft in bilateralen Gremien und führt jährlich eine Vielzahl von Informationsveranstaltungen, Unternehmerreisen und Konferenzen in und über 21 Länder durch. Die Organisation mit Sitz in Berlin versteht sich als Kompetenzcenter der deutschen Wirtschaft für die osteuropäischen und zentralasiatischen Zukunftsmärkte. Der Ost-Ausschuss wird von fünf großen Wirtschaftsverbänden sowie rund 220 Mitgliedsunternehmen getragen.