Mit der Grundsteinlegung für eine der größten und modernsten Batteriefabriken setzt die Daimler AG neue Maßstäbe in der internationalen Automobilindustrie und geht den nächsten Schritt in der Elektrooffensive. Bei der hundertprozentigen Tochter ACCUMOTIVE in Kamenz entsteht mit einer Investition von rund 500 Millionen Euro bereits die zweite Fabrik für Lithium-Ionen Batterien. Ehrengäste beim Festakt waren Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Stanislaw Tillich (Ministerpräsident des Freistaates Sachsen), die gemeinsam mit Dieter Zetsche (Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars), Markus Schäfer (Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain), Frank Deiß (Leiter Produktion Powertrain und Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Untertürkheim) und Frank Blome (Geschäftsführer Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG) das Gehäuse einer Fahrzeugbatterie als Grundstein verankerten.
„Die Automobilindustrie steht vor einer fundamentalen Transformation und wir begreifen uns als treibende Kraft des Wandels“, so Dieter Zetsche. „Die Batteriefabrik in Kamenz ist ein wichtiger Bestandteil in der Umsetzung unserer Elektrooffensive. Bis 2022 werden wir bereits mehr als zehn reine Elektroautos in Serie haben. Auch die Hybridisierung unserer Flotte treiben wir konsequent weiter voran. Unter der Marke EQ schaffen wir ein ganzheitliches Ökosystem für die E-Mobilität.“
Die Investition von Daimler stärkt die Region als wichtigen Innovationshub der deutschen Automobilindustrie und bietet den Beschäftigten gute Perspektiven in einem zukunftsträchtigen Technologiefeld. Davon konnten sich auch die Bundeskanzlerin und der sächsische Ministerpräsident bei einem Werksrundgang durch die bestehende Batteriefabrik im Gespräch mit zwei Mitarbeitern aus der Produktion ein Bild machen.
Stanislaw Tillich betonte: „Daimler setzt bei dieser für Deutschland und Europa wichtigen Investition auf Sachsen – ich sage danke und herzlich willkommen! Die heutige Grundsteinlegung in der Lausitz ist ein Zukunftssignal, das besonders stark strahlt. Mit der Investition trägt Daimler entscheidend dazu bei, den guten Ruf Sachsens als traditionsreiches und modernes Autoland zu festigen. Das Vorhaben steht für Innovationen und Arbeitsplätze und gleichzeitig für die Entwicklung des Technologiestandortes zu einem Zentrum der Elektromobilität.“
Insgesamt investiert Daimler rund eine Milliarde Euro in einen globalen Batterie-Produktionsverbund. „Mit der zweiten Batteriefabrik in Kamenz geben wir die Initialzündung für den Aufbau der ersten Premium eBattery-Factory“, so Markus Schäfer. „ Die lokale Fertigung von Batterien ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in unserer Elektrooffensive und der entscheidende Baustein, um die weltweite Nachfrage nach Elektrofahrzeugen flexibel und effizient zu bedienen. Damit sind wir in unserem Produktionsnetzwerk für die Mobilität der Zukunft sehr gut aufgestellt.“
Mitte 2018 soll das neue Produktionswerk im rund 50 Kilometer von Dresden gelegenen Kamenz in Betrieb genommen werden. Das rund 20 Hektar große Grundstück liegt in unmittelbarer Nähe der bestehenden Batteriefabrik. Durch die Erweiterung vervierfacht sich die Produktions- und Logistikfläche in Kamenz auf insgesamt rund 80.000 m2. ACCUMOTIVE wird die Anzahl der Mitarbeiter am Standort in den nächsten Jahren schrittweise erhöhen. Bis Ende der Dekade wird ACCUMOTIVE über 1.000 Mitarbeiter beschäftigen und somit die Mitarbeiterzahl gegenüber dem heutigen Stand mehr als verdoppeln.
„Der Besuch unserer Bundeskanzlerin hier bei ACCUMOTIVE unterstreicht den Stellenwert der Elektromobilität in Deutschland und die gute Perspektive des Zukunftsstandorts Kamenz. Für unsere Belegschaft ist das ein tolles Signal und eine Würdigung ihres Know-hows und der Top-Leistung der letzten Jahre. Bis heute haben wir hier mehr als 80.000 Batterien auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie geliefert“, so Frank Blome. Die zweite Batteriefabrik ist als CO2-neutrale Fabrik konzipiert: Daimler denkt im Sinne der Elektromobilität ganzheitlich und setzt bereits in der Produktion auf Nachhaltigkeit. Ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaik-Anlage werden in Verbindung mit stationären Batteriespeichern die Produktionsanlagen mit Energie versorgen. Die neue Batteriefabrik wird außerdem mit modernsten Anlagen und Technologien Maßstäbe im Bereich Industrie 4.0 setzen.
Daimler legt Grundstein für eine der größten und modernsten Batteriefabriken der Welt
Elektro-Offensive von Mercedes-Benz Cars
Mercedes-Benz Cars startet mit dem Concept EQ die neue Generation von Elektrofahrzeugen. Bis 2022 sollen mehr als zehn neue Elektroautos in Serie gehen: vom smart bis zum großen SUV. Zehn Milliarden Euro fließen in den nächsten Jahren in den Ausbau der Elektroflotte. Die neuen Elektrofahrzeuge werden innerhalb des globalen, hochflexiblen und effizienten Produktionsnetzwerks von Mercedes-Benz Cars mit Standorten auf vier Kontinenten produziert. Das erste EQ-Serienfahrzeug wird zum Ende der Dekade im Mercedes-Benz Werk Bremen vom Band laufen. Künftig werden außerdem im Werk Sindelfingen EQ-Modelle der Ober- und Luxusklasse gefertigt. Das Unternehmen geht davon aus, dass 2025 der Anteil der Elektromodelle am Gesamtabsatz von Mercedes-Benz zwischen 15 und 25 Prozent liegen wird. Neben Antriebsbatterien für Elektro- und Plug-in-Hybridfahrzeuge werden bei ACCUMOTIVE Batterien für die stationären Mercedes-Benz Energiespeicher sowie für 48-Volt-Systeme produziert. Das richtungsweisende 48-Volt-Bordnetz feiert in der neuen Generation der S-Klasse Premiere und wird sukzessive in verschiedenen Baureihen Einzug halten.
Kamenz wird Batterien für Nutzfahrzeuge liefern
Auch die Nutzfahrzeug-Sparten von Daimler treiben die Elektrifizierung ihres Portfolios konsequent voran. Nach dem Vito E-CELL aus dem Jahr 2011 wird Mercedes-Benz Vans ab dem kommenden Jahr mit Elektro-Transportern in Serie gehen. Sowohl Vito als auch Sprinter werden mit Antriebsbatterien aus Kamenz ausgerüstet sein. Daimler Trucks startet noch in diesem Jahr mit einer Kleinserie des Fuso eCanter. Es handelt sich dabei um die dritte Generation des weltweit ersten rein elektrisch angetriebenen leichten Lkw. Fuso setzt für den eCanter ebenfalls auf Antriebsbatterien aus Kamenz. Je nach Aufbau, Beladung sowie Einsatzprofil ist mit dem 7,5-Tonner eine Reichweite von mehr als 100 km ohne stationäres Nachladen möglich. Der Fuso eCanter wird in Kleinserie ab 2017 ausgeliefert. Die ersten 150 Einheiten gehen an Kunden in Japan, Europa und USA. Mercedes-Benz Trucks startet ebenfalls noch im laufenden Jahr die Kundenerprobung des Urban eTruck, dem weltweit ersten vollelektrischen schweren Verteiler-Lkw. Daimler Buses bringt im nächsten Jahr einen vollelektrischen Mercedes-Benz Stadtbus in die Serienproduktion. Prototypen sind bereits auf der Straße unterwegs.
Unternehmensstrategie CASE als Basis
CASE – diese Buchstaben prägen die Zukunft von Mercedes-Benz Cars. Sie stehen für die strategischen Säulen Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared & Services) und elektrische Antriebe (Electric), die das Unternehmen intelligent miteinander verbindet. Schon heute nimmt Mercedes-Benz Cars in allen vier Bereichen eine führende Rolle ein. So steht im Zentrum für alle Aktivitäten im Bereich Vernetzung die digitale Marke Mercedes me, die den Kunden per App, Website oder direkt im Auto Zugang zu einem umfassenden und personalisierten Dienstleistungsangebot gibt. Auf dem Weg zum autonomen Fahren treibt Mercedes-Benz seit Jahren die Entwicklung intensiv voran und setzt dabei immer wieder Maßstäbe. Dafür nutzen die Mercedes Ingenieure die sogenannte Sensor Fusion. Die Daten unterschiedlicher Sensoren wie Kameras, Ultraschall und Radar werden intelligent verknüpft und ausgewertet. Auch beim Thema Sharing ist der Erfinder des Automobils mit car2go Vorreiter. Mit rund zwei Millionen Nutzern ist das Unternehmen größter Anbieter weltweit beim free-floating Carsharing. Bei der Elektrifizierung des Antriebsstrangs folgt Mercedes-Benz einem ganzheitlichen Ansatz und entwickelt neben der Marke EQ mit einer Fahrzeugfamilie auch ein ganzheitliches Ökosystem, das neben dem reinen Fahrzeug ein umfassendes Angebot rund um die Elektromobilität enthält. Dieses reicht von intelligenten Services über Energiespeicher für private und gewerbliche Kunden sowie Ladetechnologien wie dem induktiven Laden bis hin zum nachhaltigen Recycling. Um die Weiterentwicklung aller vier Säulen gleichermaßen voran zu treiben, sind die Aktivitäten in einer neuen Organisationseinheit gebündelt.
Über ACCUMOTIVE
Die im Jahr 2009 gegründete Deutsche Accumotive GmbH & Co. KG ist eine hundertprozentige Tochter der Daimler AG. Das Unternehmen entwickelt und produziert hochkomplexe Batterien für Hybrid- und Elektrofahrzeuge auf Basis der Lithium-Ionen-Technologie für Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und smart. Außerdem verantwortet das Unternehmen die Produktion von stationären Batteriespeichern der Mercedes-Benz Energy GmbH. Die ACCUMOTIVE hat ihren Sitz in Nabern im Großraum Stuttgart, wo Forschung und Entwicklung angesiedelt sind. Die Fertigung erfolgt im sächsischen Kamenz. Die Daimler-Tochter beschäftigt insgesamt über 500 Mitarbeiter. ACCUMOTIVE verbindet eine enge Zusammenarbeit mit dem Schwesterunternehmen Mercedes-Benz Energy GmbH, das am Standort Kamenz für die Entwicklung und den weltweiten Vertrieb der Mercedes-Benz Energiespeicher für private und industrielle Anwendungen zuständig ist.
Daimler legt Grundstein für eine der größten und modernsten Batteriefabriken der Welt
Grundsteinlegung bei ACCUMOTIVE in Kamenz für eine der größten und modernsten Batteriefabriken der Welt: Ehrengäste beim Festakt waren Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (3.v.r.) und Stanislaw Tillich (2.v.r., Ministerpräsident des Freistaates Sachsen), die gemeinsam mit Dieter Zetsche (3.v.l., Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter Mercedes-Benz Cars), Markus Schäfer (r., Mitglied des Bereichsvorstands Mercedes-Benz Cars, Produktion und Supply Chain), Frank Deiß (l., Leiter Produktion Powertrain und Standortverantwortlicher Mercedes-Benz Werk Untertürkheim) und Frank Blome (2.v.l.Geschäftsführer Deutsche ACCUMOTIVE GmbH & Co. KG) das Gehäuse einer Fahrzeugbatterie als Grundstein verankerten.