Cellist Arseniy Chubachin Konzert in Berliner Philharmonie am 15 März 2018

Cellist Arseniy Chubachin – Konzert in Berliner Philharmonie am 15 März 2018 zum 90. Geburtstag von Mstislaw Rostropowitsch. “Musik ist eine Heilung. Sie zündet die Fackel des Wohltuns an und ist fähig, die Welt zu reorganisieren und zu verbessern” – so sagte Mstislaw Rostropowitsch. Mehr als zehn Jahre sind seit dem Tod eines der größten Cellisten des XX. Jahrhunderts, eines Dirigenten, Pädagogen, einer wichtigen kulturellen Persönlichkeit, vergangen. Für seine Epoche wurde er zu einer außerordentlichen musikalisch-künstlerischen Erscheinung. Jedes Jahr gedenkt die kulturelle Welt den Maestro Slawa, wie ihn seine Zeitgenossen genannt haben. Kurz vor seinem Geburtstag, am 15. März, findet in der Berliner Philharmonie ein Mstislaw Rostropowitsch gewidmetes Konzert statt.

An diesem Abend, zusammen mit dem Orchester Berliner Camerata, geht ein Repräsentant der neuen Star-Generation – der Cellist Arseniy Chubachin – auf die Bühne des Großen Saals. Als ein Nachfolger russischer musikalischen Traditionen nahm er alles in sich auf, wofür das Moskauer Konservatorium berühmt ist, und perfektionierte weiterhin sein Können in der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler. Seine feine Technik, markante Individualität, Temperament und Kunstfertigkeit wurden mehrmals von angesehener Jury internationaler Wettbewerbe bemerkt. Dank diesen und weiteren Qualitäten wurde Arseniy zum Rostropowitsch-Festival eingeladen, welches in der kleinen Heimat eines des größten Musiker des XX. Jahrhunderts stattgefunden hat.

Das von Arseniy Chubachin ausgewählte Programm unterstreicht seine ungewöhnliche, mutige Sichtweise des Repertoires, beeindruckende Ambitionen und Orientierung an große Vorgänger. Er stellt dem anspruchsvollen Berliner Publikum seine Interpretation des Konzertes für Violoncello und Orchester e-moll op.85 von Edward Elgar vor. Rostropowitsch gestand folgendes: „Das Thema aus dem langsamen Satz klingt, als wäre die Rede von erster Liebe, deswegen, meine ich, passt es besser für einen jungen Solisten“. Nichts desto trotz machte er selbst einige Aufnahmen Elgars Cellokonzertes.
Das Werk entstand nach einer der größten und blutigsten Katastrophen, die der Geschichte bekannt sind – nach dem Ersten Weltkrieg, der die letzte Nadel im Grab der Edwardischen Epoche gewesen ist. Die Ereignisse der Jahre 1914-1918 verwüsteten Elgar so sehr, dass er vorhatte, seine Kompositionstätigkeit aufzugeben. Der Schrei der Verzweiflung und der leidenschaftliche Wunsch, die vom Krieg zerstörte Vergangenheit zurückzuholen, haben ihre höchste Reflexion im Violoncellokonzert erreicht. Der größte Teil der Arbeit verlief in der Grafschaft Sussex, wo Elgar ein Haus mietete. Der kleine Garten wurde zu einem Studio, wessen Grenzen er nur für Spaziergänge im Wald und Fällen von Bruchholz – Beschäftigungen, die ihm ein großes Vergnügen bereiteten – verließ. Es war der letzte Sommer, den Elgar mit seiner Frau verbrachte, denn bald verließ sie diese Welt, und dieser Verlust, so schien es, nahm einen Teil seiner schöpferischen Inspiration fort.
Bei einer von Rostropowitschs Platten mit dem Violoncellokonzert von Elgar trifft man ebenfalls an das Adagio con variazioni von Ottorino Respighi – noch ein Stück im Programm des Abends, eine fantastisch schöne „Projektion des italienischen Mittelalters und der Renaissance auf die Kunst des XX. Jahrhunderts“. Gramophone bemerkte, dass das 12-minütige Werk Respighis in Rostropowitschs Darbietung sich zu einem „kleinen Meisterwerk“ erhebt.

Mit dem Namen von Mstislaw Rostropowitsch ist das Kulminationsereignis des Konzertes verbunden – die Weltpremiere der Zweiten Symphonie des jungen russischen Komponisten Nikita Sukhikh. Seine neunsätzige Hommage an den Meister ist ein großes Nachdenken über die Welt und über den Platz des Menschen in dieser Welt, über das Problem der Wahl und deren Folgen. In der Symphonie verbinden sich paradoxerweise Kaleidoskopie und Fragmentierung der Postmoderne, Traditionen russischer klassischen Musik, Elemente des akademischen Minimalismus und Tiefe der für späten Romantismus typischen Instrumentation. Nikita Sukhikh ist ein in seiner Heimat gefragter Komponist, seine Werke werden von europäischen und US-amerikanischen Besetzungen aufgeführt. Symphonische Werke, Chorwerke, Konzerte für Soloinstrumente und Orchester haben einen zentralen Platz in seinem Schaffen. Seine Musik überrascht mit ihrer Frische und unverwechselbarer Schönheit. Das Kenntnis der Besonderheiten jedes Instrumentes gibt dem Komponisten reiche Möglichkeiten zur Erfüllung seiner künstlerischen Ideen. Noch eine davon wird dem Berliner Publikum in diesem Konzert ebenfalls vorgestellt: eine überraschende Version der Vokalballade „Der Erlkönig“ von Franz Schubert in einer Transkription von Nikita Sukhikh für Violoncello und Streichorchester.

Das Orchester Berliner Camerata ist eins der beliebtesten Kammerorchester der deutschen Hauptstadt. 2018 feiert es das 10-jährige Jubiläum seit der Gründung. Am Dirigentenpult steht Vladimir Saga

Cellist Arseniy Chubachin – Konzert in Berliner Philharmonie am 15 März 2018 zum 90. Geburtstag von Mstislaw Rostropowitsch

ZUM 90. GEBURTSTAG VON MSTISLAW ROSTROPOWITSCH

Berliner Camerata

Arseniy Chubachin Violoncello

Sir Edward Elgar
Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll op. 85

Ottorino Respighi
Adagio con variazioni für Violoncello und Orchester

Bedrich Smetana
Vltava (Die Moldau), Nr. 2 aus Má vlast (Mein Vaterland)

Nikita Sukhikh
Symphony No. 2 in memory of Mstislav Rostropovich Uraufführung

Veranstalter/Kartenverkauf
Ars Music

Tel: +49 30 4799 7100 (Papagena)