Bundesfamilienministerin Giffey fordert Ausweitung der Notbetreuung und Öffnung von Spielplätzen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat vor dem heutigen Koalitionsausschuss gefordert, die Notbetreuung von Kindern auszuweiten. Konkret schlug sie im Gespräch mit der RTL/ntv-Redaktion vor, dass „nicht nur systemrelevante Berufe mit reinkommen, sondern auch Kinder, deren Kindeswohl gefährdet ist, bei denen das Jugendamt empfiehlt, zusätzlich zu unterstützen“.

Auch die sogenannte „Ein-Eltern-Regelung“, wonach nur ein Elternteil in einem systemrelevanten Beruf arbeiten muss, damit die Familie Zugang zur Notbetreuung hat, müsse bundesweit einheitlich umgesetzt werden. „Ich wünsche mir, dass das überall gemacht wird“, sagte Giffey.

Für Familien, die keinen Anspruch auf Notbetreuung haben, fordert Giffey „Lohnausgleichs- und Lohnausfallzahlungen“. „Die sind nach dem Infektionsschutzgesetz im Moment noch möglich bis Mitte Mai. Aber wir müssen auch darüber hinaus denken, weil die Schließungen ja noch länger andauern.“

Zudem, so Giffey, müsse über die Öffnung Schulen und Kitas gesprochen werden. „Wir müssen auch darüber reden, wie wir zu einer schrittweisen, zu einer stufenweisen Öffnung von Kitas und Schulen kommen können.“

Längerfristige Schließungen hinzunehmen, sei nicht möglich. „Es ist nicht so, dass das bis zum Sommer einfach alles zu bleiben kann“, so Giffey.

Giffey fordert Ausweitung der Notbetreuung und Öffnung von Spielplätzen

Giffey fordert Öffnung von Spielplätzen

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert außerdem, die Sperrung von Spielplätzen aufzuheben. Sie sagte, eine anhaltende Schließung von Spielplätzen sei nicht mehr gerechtfertigt. „Wir haben schönstes Wetter, die Kinder brauchen Bewegung“, sagte die SPD-Politikerin der RTL/ntv-Redaktion. Gerade in der Großstadt hätten Kinder sehr wenig Bewegungsmöglichkeiten. Deswegen müsse man über moderate Lösungen für die Spielplätze sprechen, so Giffey. „Eine kategorische Schließung von Spielplätzen finde ich nicht mehr richtig“.

Statt die Spielplätze geschlossen zu halten, solle nur eine bestimmte Anzahl von Kindern eingelassen werden, schlug die Familienministerin vor. Eine Einlassbeschränkung sei im Baumarkt möglich, „wieso nicht auf Spielplätzen?“, fragte Giffey. „Da muss man mit Spielplatzkümmerern arbeiten, die darauf achten.“ Giffey glaube, dass Kinder sehr wohl Verhaltensregeln lernen können, wenn man es ihnen gut erkläre.

Kinder müssten derzeit unter sehr starken Einschränkungen leben: „Sie dürfen ihre Freunde nicht sehen, nicht auf den Spielplatz, nicht in die Kita, nicht zu Oma und Opa,“ so Giffey. Man müsse zwischen Kindeswohl auf der einen Seite und Gesundheitsschutz auf der anderen Seite abwägen. „Kinderschutz ist auch Gesundheitsschutz“, sagte die Familienministerin.

Quelle: „Frühstart“ RTL/ntv-Redaktion