Die Spieler der BR Volleys sind erfolgsverwöhnt: Ob Robert Kromm und Co. als letztjährige Triplesieger, der serbische Weltliga-Champion Aleksandar Okolic oder die kanadischen Olympioniken Graham Vigrass und Steven Marshall – die Männer von Cheftrainer Roberto Serniotti wissen, wie man Titel gewinnt. Noch eindrucksvoller als die Erfolgsbilanz der Berliner ist jedoch die ihres kommenden Champions-League-Kontrahenten Dynamo Moskau (05. April um 19.30 Uhr, Max-Schmeling-Halle). Der Kader der Russen ist gespickt mit Weltstars, die von Europameisterschaft bis Olympia-Gold schon alles gewonnen haben.
Sergey Grankin ist einer dieser Russen, die das Gewinnen scheinbar im Blut haben. Der 32-jährige Routinier gewann mit seinen aktuellen Moskauer Teamkollegen Aleksandar Volkov, Dmitriy Ilinykh und Yury Berezhko nicht nur 2012 in London Olympisches Gold, sondern führte die Sbornaja ein Jahr später als bester Zuspieler des Turniers auch zum Europameistertitel. Dynamo-Urgestein Grankin – er trägt seit zehn Jahren das Trikot des Hauptstadtclubs – wartet wiederum seit 2008 auf einen nationalen Titel in der vielleicht stärksten Liga der Welt. Damals holte Dynamo mit vielen Akteuren, die nach verschiedenen Aus- und Inlandstationen nun wieder zurück an der Moskwa sind, letztmals das Double aus Meisterschaft und Pokal. Während der Denker und Lenker des Dynamo-Spiels seinem Club treu blieb, sammelten beispielsweise Mittelblocker Volkov und Außenangreifer Berezhko inzwischen Champions-League-Titel mit Zenit Kazan, dem Team also, das auch in diesem Jahr der große Favorit auf die Russische Meisterschaft ist. Hinter dem ungeschlagenen Spitzenreiter liegt Moskau souverän auf Rang zwei und ist bereits für das Finalturnier qualifiziert. Den bisher letzten Titel der ruhmreichen Vereinsgeschichte sicherte sich Dynamo 2015 mit dem Gewinn des europäischen CEV-Cups.
Selbigen gewannen im Jahr darauf die BR Volleys und feierten damit den ersten internationalen Titel ihrer Klubhistorie, nachdem sie – anders als ihr russischer Kontrahent – zuvor national von Erfolg zu Erfolg eilten und in fünf Jahren vier Deutsche Meisterschaften und einen DVV-Pokalsieg bejubeln konnten. Nun trifft im Duell um den Einzug in das Champions League Final Four also Sieger-Gen auf Sieger-Gen. Für Dynamo dürfte die Teilnahme am Finalturnier der besten europäischen Klubmannschaften als russischer Spitzenverein zum eigenen Anspruch gehören, für die Berliner käme es einer Sensation gleich: „Noch einmal ein Final Four zu spielen, wäre phänomenal. Das heimische Finalturnier 2015 in der Max-Schmeling-Halle war für uns alle ein unvergessliches Erlebnis. Nun wollen wir es sportlich nach Rom schaffen. Natürlich wissen wir, wie schwierig das wird, denn im Playoff-6 gibt es nur noch absolute Spitzenteams. Wir hätten das Rückspiel gern zuhause gehabt, denn das Match gegen Istanbul hat gezeigt, welche Kräfte der Heimvorteil freisetzen kann. Aber es ist, wie es ist. Jetzt müssen wir eben versuchen, am Mittwoch erfolgsversprechend vorzulegen“, zeigt sich BR Volleys Diagonalangreifer Paul Carroll vor dem Hinspiel in Berlin selbstbewusst und optimistisch.
Tickets für das Champions-League-Match gegen Dynamo Moskau gibt es auf www.br-volleys.de/ticketshop