Ein großes Breiten- und Spitzensportwochenende steht unmittelbar bevor: Mehr als 60.000 Teilnehmende aus 156 Nationen werden sich am 23. und 24. September bei den unterschiedlichen Wettbewerben im Rahmen des BMW BERLIN MARATHON. „Der BMW BERLIN-MARATHON ist die größte Veranstaltung in Berlin überhaupt, die mit einer direkten und indirekten Wertschöpfung von etwa 380 Millionen Euro einhergeht“, erklärt Jürgen Lock, Geschäftsführer von SCC EVENTS, anlässlich der Pressekonferenz. „Darüber hinaus gilt es auch das Engagement und Commitment der Berliner:innen zu betonen, die eine tragende Säule der Veranstaltung sind“, so Lock. Bereits am heutigen Donnerstag öffnet die MARATHON EXPO am ehemaligen Flughafen Tempelhof ihre Türen, dort werden bis 100.000 Besucher erwartet.
Berlin zeigt sich im Vorfeld des Rennwochenendes auch in Sachen Wetter von seiner besten Seite. Der Wettervorhersagen prognostiziert am Samstagnachmittag sonnige 20 Grad Celsius für das Rennen der Inlineskater und für Läufer:innen ideale 11 Grad Celsius zum Start am Sonntagmorgen. Bis zum Mittag sollen die Temperaturen am Sonntag auf 16 Grad Celsius steigen.
Prominente Special Olympics Athlet:innen am Start
Mit Chris Nikic aus den USA und dem Schleswig-Holsteiner Matthias Hoffmann gehen zwei erfolgreiche Special Olympics Athleten an den Start des BMW BERLIN-MARATHON. Für Matthias Hoffmann, Silbermedaillengewinner der diesjährigen Special Olympics World Summer Games soll es das erste Marathonrennen unter 3 Stunden sein. Mit seiner Motivation und Begeisterungsfähigkeit gilt er als großes Vorbild im inklusiven Sport. Das gilt auch für Chris Nikic, dessen Ziel ist, in Berlin einen weiteren World Marathon Major zu finishen.
Gabriela Rueda will neuen Streckenrekord bei Skatern aufstellen
Am Samstagnachmittag fällt der Startschuss für den BMW BERLIN-MARATHON Inlineskating. Die 22-jährige Kolumbianerin Gabriela Rueda hat sich dabei viel vorgenommen: „Mein Ziel ist, den Streckenrekord der Frauen zu unterbieten.“ Dieser liegt bei 1:06:35 Stunden (2017). Im Powerslide-Team hat sie starke Fahrerinnen an ihrer Seite, unter anderem auch die Vorjahressiegerin Marie
Dupuy. Für das Gros der Skater geht es nicht um Rekorde, sondern das Erlebnis BMW BERLIN-MARATHON. „Das Tolle ist ja: Wenn man aufhört zu laufen, bleibt man stehen. Wenn man aufhört zu skaten, dann rollt man weiter“, beschreibt Sami Raimann, Go to Market Manager beim Inlineskating-Partner Rollerblade, die Besonderheit des Skatens.
Tigst Assefa nimmt Streckenrekord ins Visier
Tigst Assefa sorgte im vergangenen Jahr für eine größe Überraschung beim BMW BERLIN-MARATHON: Sie steigerte sich gleich um über 18 Minuten und unterbot mit 2:15:37 den Streckenrekord um über zweieinhalb Minuten. „Ich freue mich, dass ich wieder in Berlin laufen kann. Das Rennen im vergangenen Jahr war unerwartet gut für mich. Ich denke, ich kann am Sonntag noch schneller laufen, eine Steigerung wäre ein Erfolg“, so Tigst Assefa. Auf die Frage, ob bei einer weiteren Verbesserung der Kursbestzeit auch der Weltrekord von 2:14:04 Stunden ins Visier kommen könnte, antwortete die 29-Jährige zurückhaltend: „Es kann vieles passieren, sodass ich noch nicht sagen kann, wie die Halbmarathon-Durchgangszeit aussehen könnte. Ich möchte
mich verbessern, aber ich denke nicht an den Weltrekord.“
Sheila Chepkirui wird im Frauen-Duell fordern
Aber auch eine Kenianerin könnte versuchen, ein extrem schnelles Tempo mitzulaufen: Sheila Chepkirui geht mit einer Bestzeit von 2:17:29 ins Rennen. „Mein Ziel ist es, meine Bestzeit zu unterbieten. Ich kann mir vorstellen, die erste Hälfte am Sonntag in rund 68:00 Minuten zu laufen“, sagte die 32-jährige Sheila Chepkirui. Mit den Äthiopierinnen Tigist Abayechew (Bestzeit: 2:18:03)
und Workenesh Edesa (2:18:51) kommen zwei weitere Weltklasseläuferinnen mit persönlichen Rekorden von unter 2:19:00 Stunden zurück nach Berlin. Vor einem Jahr belegten sie hier mit jenen Bestzeiten die Ränge drei und vier. Zusammen mit Tigst Assefa liefen die Äthiopierinnen 2022 in Berlin einen inoffiziellen Team-Weltrekord (6:52:31). „Der Streckenrekord der Frauen ist mit 2:15:37 eine absolute Top-Zeit. Aber angesichts dieser starken Besetzung haben wir die Hoffnunge, dass die Marke unterboten wird“, sagte Race-Direktor Mark Milde. Zu beachten sein werden auch zwei andere Läuferinnen: Hitomi Niiya geht mit einer Bestzeit von 2:19:24 ins Rennen und könnte versuchen, den japanischen Rekord anzugreifen. Diesen hat 2005 die Olympiasiegerin Mizuki Noguchi als Siegerin des BMW BERLIN-MARATHON mit 2:19:12 aufgestellt. Mit der Äthiopierin Senbere Teferi (PB: 2:24:11) startet eine 5-km-Weltrekordlerin (14:29).
Fünf deutsche Topläuferinnen am Start
Auch die deutschen Topläuferinnen sind in der Breite der Spitze so stark vertreten wie nie zuvor in Berlin. Fünf Athletinnen stehen mit Bestzeiten von klar unter 2:30:00 Stunden auf der Startliste: Deborah Schöneborn (Marathon Team Berlin/2:25:52), Domenika Mayer (LG Telis FinanzRegensburg/2:26:50), Rabea Schöneborn (Marathon Team Berlin/2:27:03), Kristina Hendel (LG
Braunschweig/2:27:29) und Laura Hottenrott (Grün-Weiß Kassel/2:28:02). Dass alle fünf bezogenauf ihre Bestzeiten recht dicht beieinander liegen, macht den Kampf um mögliche olympische Startplätze umso spannender. Hier steht die inte rnationale Norm bei 2:26:50. Krankheitsbedingt passen musste Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg).
Deborah und Rabea Schöneborn vom Marathon Team Berlin
Zum ersten Mal werden die Zwillinge Deborah und Rabea Schöneborn (Marathon Team Berlin) beide den BMW BERLIN-MARATHON laufen. „Wir gehen gesund und fit an die Startlinie – das ist schon mal ein wichtiger Schritt“, sagte Deborah Schöneborn, die abgesehen von einer Rolle als Tempomacherin noch nie den BMW BERLIN-MARATHON gelaufen ist. Voraussichtlich schlagen die
Zwillinge am Wochenende aber ein unterschiedliches Tempo ein. „Ich will so schnell laufen wie es geht und plane mit einer Halbmarathon-Durchgangszeit von 72:30. Eine 2:26:00-Zeit würde mir am Ende nicht helfen“, erklärte „Debbie“ Schöneborn im Hinblick auf den Kampf um die maximal drei
Olympia-Tickets. Sie ist eine von zwei deutschen Läuferinnen, die die Norm von 2:26:50 bereits unterboten haben (2:25:52). „Für mich geht es am Sonntag zunächst darum, die Olympia-Norm zu unterbieten“, sagte Rabea Schöneborn, die aufgrund einer Fersenverletzung im Frühjahr keinen Marathon laufen konnte. Für sie wird es das erste Rennen über die 42,195 km seit den
Europameisterschaften in München 2022 sein.
Eurosport 1 und RBB übertragen im TV
Der BMW BERLIN-MARATHON wird in diesem Jahr bei Eurosport 1 (Free-TV Deutschland, Österreich), von 9.00 bis 12.00 Uhr im TV sowie im Livestream bei discovery+ (Deutschland und Österreich) zu sehen sein. Von 12.00 bis 14.30 Uhr überträgt der RBB den BMW BERLIN-MARATHON