Angelique Kerber gewinnt gegen Andrea Petkovic bei dem Turnier in Stuttgart 2019

Große Begeisterung auf den Rängen und mitreißende Matches auf dem Centre-Court: Am Achtelfinaltag beim Porsche Tennis Grand Prix kamen die 4.400 Zuschauer in der ausverkauften Porsche-Arena voll auf ihre Kosten. Sie erlebten die erfolgreiche Rückkehr von Naomi Osaka als neue Nummer 1 und ein starkes Auftaktmatch von Angelique Kerber vom Porsche Team Deutschland. Bis auf Titelverteidigerin Karolina Pliskova haben alle Favoritinnen den Einzug ins Viertelfinale geschafft und sind damit weiterhin im Rennen um den Hauptpreis – ein Porsche 911 Carrera 4S Cabriolet.

Begeisterndes Duell der Freundinnen

Eine herzliche Umarmung am Netz und tosender Applaus von den Rängen – so endete am Donnerstagabend in der Porsche-Arena das deutsch-deutsche Duell zwischen Andrea Petkovic und Angelique Kerber. Eine Stunde und 14 Minuten hatten sich die Freundinnen vom Porsche Team Deutschland davor einen unerbittlichen Schlagabtausch geliefert – mit dem besseren Ende für die amtierende Wimbledon-Siegerin: Drei Matchbälle konnte die beherzt kämpfende Andrea Petkovic abwehren, dann musste sie sich der Favoritin geschlagen geben: Angelique Kerber zog mit einem 6:2, 6:4 ins Viertelfinale ein.

„Am Anfang war das eine richtige Zitterpartie, doch dann haben wir beide ein gutes Spiel gezeigt“, sagte die Stuttgart-Siegerin von 2015 und 2016. „Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, hier vor diesem Publikum zu spielen. Ich fühle mich nach meiner Krankheit jeden Tag besser, bin aber noch nicht auf 100 Prozent. Doch für die kurze Zeit, die ich zur Vorbereitung hatte, spiele ich schon wieder ganz gut.“ Im Viertelfinale trifft sie jetzt auf Kiki Bertens aus den Niederlanden. Die Sandplatzexpertin setzte sich in drei Sätzen mit 4:6, 6:3, 6:4 gegen Dubai-Siegerin Belinda Bencic durch und brachte die Schweizerin dabei mit rekordverdächtigen 20 Assen an den Rand der Verzweiflung. Keine leichte Aufgabe für Angelique Kerber, die sich schon mal auf etwaige Überstunden einstellt: „Das wird sicherlich ein langes Match.“

Naomi Osaka mit starkem Turnierauftakt

Vor zwei Jahren spielte Naomi Osaka noch die Qualifikation beim Porsche Tennis Grand Prix – jetzt kehrte sie als Nummer 1 der Welt und neuer Superstar des Damentennis nach Stuttgart zurück. Ihr Auftaktmatch in der Porsche-Arena gegen Su-Wei Hsieh aus Taiwan meisterte die Japanerin souverän, obwohl ihre Gegnerin sie mit ihrem variantenreichen Spiel immer wieder vor Probleme stellte. Doch dank ihrer Power setzte sich die mit 21 Jahren jüngste Spielerin im Turnier am Ende mit 6:4, 6:3 durch. „Der schnelle Platz liegt mir. Ich habe das umgesetzt, was ich mir vorgenommen habe. Doch es ist immer schwierig, gegen Su-Wei zu spielen. Du weißt nie, was sie als nächstes tun wird“, sagte die zweifache Grand-Slam-Siegerin, die sich damit für die Niederlage bei den Miami Open revanchierte. „Ich mag es, das zu korrigieren, was ich in der Vergangenheit falsch gemacht habe“, fügte sie hinzu und zeigte sich angenehm überrascht von der Unterstützung der Zuschauer: „Ich wusste gar nicht, dass ich hier so viele Fans habe.“

Im Viertelfinale bekommt sie es mit Donna Vekic zu tun. Die Kroatin warf Daria Kasatkina aus Russland mit 6:1, 7:5 aus dem Turnier. Um einiges schwieriger dürfte die Aufgabe für die Estin Anett Kontaveit werden, die nach ihrem klaren 6:3, 6:2 gegen Anastasia Pavlyuchenkova (Russland) jetzt auf Victoria Azarenka trifft. Die Weißrussin gewann das hart umkämpfte Duell der ehemaligen Weltranglistenersten 4:6, 6:3, 6:4 gegen die tschechische Titelverteidigerin Karolina Pliskova.

Laura Siegemund verliert nach hartem Kampf

Für die Lokalmatadorin war beim Porsche Tennis Grand Prix nach dem Achtelfinale Schluss: Laura Siegemund lieferte sich mit Anastasija Sevastova ein enges Match, bei dem fast jedes Spiel hart umkämpft war und mehrmals über Einstand ging. Nach fast zwei Stunden hatte die Lettin das bessere Ende für sich, zog mit 6:4, 6:3 ins Viertelfinale ein. Dort ist am Freitag die zweimalige Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova ihre Gegnerin, die aktuelle Spitzenreiterin im „Porsche Race to Shenzhen“. Das ist die offizielle Qualifikationsrangliste für die prestigeträchtigen WTA Finals im November in der aufstrebenden High-Tech-Metropole im Südosten Chinas.

„Es war ein hartes Match mit vielen langen Ballwechseln. In den entscheidenden Momenten hatte ich das Glück auf meiner Seite“, sagte Anastasija Sevastova, die Nummer 13 der Welt. Laura Siegemund, die mit einer Wildcard und einem fulminanten Auftaktmatch gegen die Ukrainerin Lesia Tsurenko in das Turnier gestartet war, nahm die Niederlage gefasst auf. „Es war genau umgekehrt wie in meinem ersten Spiel“, sagte die Stuttgart-Siegerin von 2017. „Nichts lief so recht zusammen. Ich habe alles versucht, um ins Match zu kommen, aber mir hat einfach die Konstanz gefehlt. Dazu kam, dass Anastasija immer stärker wurde. Ich habe es aber trotzdem sehr genossen, hier vor diesem tollen Publikum zu spielen.“

Foto: Porsche