Das Finale des mit 618.735 Euro dotierten MercedesCup auf dem Stuttgarter Weissenhof bestreiten am Sonntag (Beginn 12.00 Uhr) Felix Auger-Aliassime und Marin Cilic. Während sich Auger-Aliassime in seiner Halbfinal-Partie in einem von kurzen Ballwechseln geprägten Match gegen den US-Amerikaner Sam Querrey mit 6:4, 7:5 durchsetzte, profitierte Cilic von der Aufgabe des Österreichers Jurij Rodionov, der beim Stand von 6:3, 1:0 aus Sicht des Kroaten das Match wegen einer Hüftverletzung nicht mehr fortsetzen konnte.
Auger-Aliassime nützte die wenigen Chancen, die er sich gegen den starken Aufschläger Querrey erarbeitete, eiskalt aus. Die erste Breakchance verwandelte der 20-jährige Kanadier zum Gewinn des ersten Satzes, mit der zweiten fixierte er nach einer Spielzeit von 1:18 Stunden den Finaleinzug. „Wenn ich in einen Ballwechsel gekommen bin, dann habe ich den Punkt oft auch positiv abschließen können. Auf Rasen sind die Punkte kurz, da muss man sich gut konzentrieren und das ist mir heute auch gut gelungen“, freute sich Auger-Aliassime, der bereits vor zwei Jahren im Finale des MercedesCup gestanden war, damals aber gegen den Italiener Matteo Berrettini in zwei Sätzen verloren hatte. Insgesamt erreichte der aktuelle Weltranglisten-21. bereits sieben Endspiele auf der ATP-Tour, gewinnen konnte er allerdings noch keines. Und auch für den achten Anlauf zu seinem ersten ATP-Titelgewinn stellt er sich auf einen harten Kampf ein: „Marin Cilic ist seit Jahren einer der besten Spieler auf der Tour und ein großer Champion. Das wird ein hartes Match“, so Auger-Aliassime.
Im zweiten Halbfinale konnte der angeschlagene Jurij Rodionov, der sich die Blessur in der rechten Hüfte am Freitag gegen den Australier Alex De Minaur zugezogen hatte, bis zum Stand von 3:4 gut mithalten. Nach Aufschlagverlusten zum 3:5 sowie im ersten Spiel des zweiten Durchgangs musste der Österreicher die Partie mit schmerzverzerrtem Gesicht jedoch vorzeitig beenden. „Jurij ist gestern ziemlich heftig gestürzt, so etwas kann auf Gras schnell einmal passieren. Ich war in den vergangenen Monaten sehr fokussiert und habe gut trainiert. Auch wenn sich das noch nicht in den Resultaten niedergeschlagen hat, bin ich immer dran geblieben und habe bemerkt, dass ich Fortschritte mache“, erklärte Cilic.
Der US-Open-Champion 2014 besticht in dieser Woche auch mit einer grandiosen Aufschlagleistung. Von 114 Punkten mit seinem ersten Service hat Cilic nicht weniger als 109 gewonnen! Die Punkteausbeute des Weltranglisten-47. mit dem ersten Aufschlag lag in der Auftaktrunde gegen den Deutschen Rudi Molleker (36 von 36) ebenso bei 100 Prozent wie im Achtelfinale gegen den Georgier Nikoloz Basilashvili (26/26) und im Halbfinale gegen Rodionov (13/13). Cilic hat mit seinem Service-Percentage in Stuttgart Tennis-Geschichte geschrieben! Er ist der erste Spieler seit Einführung der ATP-Statistik im Jahr 1991, der bei einem Turnier in mehr als einer Partie 100 Prozent der Punkte mit seinem ersten Aufschlag gewonnen hat. In den direkten Duellen führt Cilic gegen Auger-Aliassime nach Hartplatz-Siegen in Washington 2019 und beim ATP-Masters-1000-Turnier 2020 in Paris mit 2:0.
Neben dem Gewinnerscheck in Höhe von 53.280 Euro und 250 Punkten für die Weltrangliste geht es am Sonntag auch um ein besonderes Siegerfahrzeug. Im Endspiel steht das neueste Modell aus der Mercedes-EQ Familie auf dem Spiel. Der EQS ist die erste vollelektrische Luxuslimousine von Mercedes-Benz!
