Die Startphase der 24 Stunden von Le Mans wurde von schwierigen Wetterbedingungen geprägt. Das Porsche Werksteam und die Kundenmannschaft WeatherTech Racing konnten sich dennoch in aussichtsreichen Positionen etablieren. Die Startnummer 79 des amerikanischen Privatteams belegte in den ersten vier Stunden über weite Strecken den dritten Platz in der hart umkämpften GTE-Pro-Klasse. Aufgrund einer alternativen Boxenstopp-Strategie fiel das Auto kurz vor der Vier-Stunden-Marke auf Rang fünf zurück. Die rund 515 PS starken Porsche 911 RSR der Werksmannschaft fahren nach vier Stunden auf den Positionen vier und sieben. Gianmaria Bruni in der Nummer 91 und Kévin Estre im Schwesterauto mit der Nummer 92 litten in ihren ersten Stints unter einer nicht optimalen Reifenwahl und waren zudem in Zwischenfälle verwickelt.
Kurz vor dem Start der 89. Auflage des Langstrecken-Klassikers in Frankreich hatten starke Regenfälle für äußerst rutschige Bedingungen auf der 13,626 Kilometer langen Strecke gesorgt. Die Rennleitung ließ das Safety-Car zu Beginn noch für weitere zwei Runden auf dem Kurs. Anschließend trocknete der Asphalt derart schnell ab, dass die auf Regenreifen fahrenden Werksautos mit zu wenig Grip zu kämpfen hatten. Gianmaria Bruni konnte dabei einem langsam fahrenden LMP2-Prototypen nicht ausweichen. Die Startnummer 91 des Italieners wurde an der Fahrzeugseite leicht beschädigt. Werksfahrerkollege Kévin Estre fiel durch einen Dreher zurück und verlor zudem nach dem Wechsel auf Slicks durch einen kurzen Ausritt in ein Kiesbett weitere Zeit. Bei einer Safety-Car-Phase nach rund dreieinhalb Stunden hatte die Crew um Gianmaria Bruni, Richard Lietz und Frédéric Makowiecki großes Pech und verlor fast zwei Minuten auf die Spitze.
„Die ersten Stunden waren sehr ereignisreich. Beide Werksautos haben in der Anfangsphase durch mangelnden Grip und kleine Zwischenfälle einiges an Boden verloren. Seit der zweiten Rennstunde sind wir auf einer Aufholjagd“, fasst Alexander Stehlig, Einsatzleiter FIA WEC zusammen. „Die Startnummer 92 hatte in der Safety-Car-Phase das Glück, hinter dem gleichen Führungsfahrzeug zu landen wir die Spitze. Somit ist der Rückstand nur noch gering. Die Nummer 91 erwischte das zweite Safety-Car und verlor dadurch den Anschluss an die Führenden. Wir haben noch viele Stunden vor uns. Das Ergebnis ist alles andere als zementiert. Es bleibt spannend!“
In der Nummer 79 von WeatherTech Racing zeigte Werksfahrer Laurens Vanthoor in der Frühphase eine starke Leistung. Der Belgier arbeitete sich bei wechselnden Streckenverhältnissen konsequent immer weiter nach vorn und übergab den Porsche 911 RSR nach zwei Stints an Earl Bamber. Der Neuseeländer fuhr rund zwei Stunden lang mit einem Rückstand von nur wenigen Sekunden auf dem dritten Platz. Aufgrund eines längeren Boxenhalts rangiert der Amerikaner Cooper MacNeil seither auf Rang fünf. Das baugleiche Auto des Kundenteams HubAuto Racing fährt auf Position acht. In der GTE-Am-Kategorie hielt sich der von der Pole-Position gestartete Neunelfer von Dempsey-Proton Racing (Nummer 88) mit Porsche Young Professional Julien Andlauer zunächst an der Spitze. Durch einen langen Boxenstopp fiel das Fahrzeug anschließend jedoch zurück. Der bestplatzierte 911 RSR in der Amateurklasse ist nach vier Rennstunden die Startnummer 56 des Teams Project 1 auf Position sieben.
Das Rennen im TV, per Livestream und auf der Porsche Motorsport-Microsite
Der Free-TV-Sender RTL NITRO überträgt den Langstrecken-Klassiker in Le Mans erstmals in voller Länge live, nachdem sich die RTL Gruppe die Senderechte der FIA WEC und der 24 Stunden von Le Mans gesichert hat. Auch die Sportkanäle von Eurosport berichten umfangreich von der 89. Auflage des Rennens. Einen Livestream sowie ein übersichtliches Timing bieten die kostenpflichtigen Apps der Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC und des Le-Mans-Veranstalters ACO.
Porsche Motorsport fasst alle Informationen zum Porsche 911 RSR, zum Team und den Werksfahrern sowie den 24 Stunden von Le Mans 2021 auf der Internetseite https://media.porsche.com/motorsport zusammen. Dort stehen neben aktuellen Nachrichten und Hintergrundgeschichten auch Bildgalerien sowie umfangreiche Video-Features und -News für mediale Multiplikatoren bereit.
Fahrerstimmen zur Startphase
Kévin Estre (Porsche 911 RSR #92): „Beim Start haben wir mit unserer Wahl der Reifen leider daneben gelegen. Das hat es im ersten Stint extrem schwierig gemacht. Die Balance im Auto war nicht gut, es gab zu wenig Grip. Ich habe mich außerdem einmal gedreht. Als die Strecke zügig abtrocknete sind wir eine Runde länger gefahren als die Kollegen im Schwesterauto, weil wir nicht beide Fahrzeuge gleichzeitig abfertigen wollten. Auf dieser einen zusätzlichen Runde haben wir noch einmal viel Zeit verloren, weil die Bedingungen nicht mehr für Regenreifen geeignet waren. Auf Slicks war unser Auto erheblich besser. Ich hoffe, dass wir uns spätestens in der Nacht wieder an die Spitze herankämpfen können.“
Gianmaria Bruni (Porsche 911 RSR #91): „Beim Start gab es ein großes Chaos. Einige Autos aus der LMP2-Klasse, die vor uns losgefahren sind, waren auf nasser Strecke extrem langsam unterwegs. In den Esses vor der Tertre Rouge stand plötzlich eines dieser Autos vor uns. Ich bin zur einen Seite ausgewichen, Kévin mit dem Schwesterauto zu anderen. Dennoch konnten wir beide einen Kontakt nicht vermeiden. Unser Auto hat ein paar Beschädigungen an der Seite davongetragen, daher war die Balance in meinen Stints nicht optimal. Beim Fahrerwechsel hat das Team die Schäden auf die Schnelle so gut es geht repariert.“
Laurens Vanthoor (Porsche 911 RSR #79): „Bei zu Beginn noch sehr nasser Strecke hat sich der Renndirektor entschieden, das Safety-Car nach dem Start noch zwei Runden auf der Strecke zu lassen. Für uns war das perfekt, denn wir sind auf den Reifen für abtrocknende Bedingungen gestartet. Je länger der erste Stint dauerte, desto besser waren wir unterwegs. Dennoch konnte ich die beiden Ferraris nicht halten. Vor allem auf den Geraden sieht sie weggezogen. Das hat uns sehr überrascht.“
Julien Andlauer (Porsche 911 RSR #88): „Die erste Phase nach der Startfreigabe war wild. Ich konnte in der teils dichten Gischt überhaupt nichts sehen. Unter diesen Bedingungen ging es für mich einfach nur darum, das Auto in einem Stück an meinen Kollegen Dominique zu übergeben. Ich konnte stabil im Spitzenfeld fahren und hatte ein gutes Tempo. Wenn wir so weitermachen, ist bestimmt einiges möglich.“
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