Schule des modernen Bühnenstücks zeigt in Berlin eine Reality Show

Am 19. und 20. April werden im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin die Theaterstücke „Abgehörtes, Abgegucktes, Nichtaufgeschriebenes…“ und „Die Stadt“ in russischer Sprache gezeigt. Die Inszenierungen werden von der Berliner Filiale des Moskauer Theaters „Schule des modernen Bühnenstücks“ im Rahmen des internationalen Kulturprojekts „Russische Saisons“ in Deutschland aufgeführt.

Am 19. April gerät das Publikum in die Reality-Show-Aufführung „Abgehörtes, Abgegucktes, Nichtaufgeschriebenes…“ hinein, die im Ambiente des angesagten Moskauer Restaurants „Winter-Eremitage“ ihren Lauf nimmt. Die Darsteller werden direkt vor den Augen der Zuschauer improvisieren und die Situationen abhängig von den Reaktionen spielen, die sie von ihren Bühnenkollegen hören.

Kurioses und Streit, Liebeserklärungen und unerwartete Handlungen – die Schauspieler spielen originelle Kombinationen von Motiven, die von den Autoren des Stücks Jewgenij Grischkowez und Josef Raichelhaus geschrieben wurden. Die Zuschauern müssen dann das „Stück ohne Stück“ beurteilen: hören, sehen und fühlen, Zeuge von lebendigen Geschichten werden, die einem jeden zu Herzen gehen und Bezug zur Gegenwart haben.

Am 20. April zeigt die Truppe die Aufführung „Die Stadt“ – ein existentialistisches Drama des modernen Menschen, der reflektiert, der mit sich selbst, seinen Handlungen, Enttäuschungen und Zielen zurechtkommen möchte. Der Held des Stücks von Jewgenij Grischkowez wird von der Großstadt erdrückt – ihm scheint, dass er nur eine neue Seite im Leben aufschlagen kann, wenn er die Stadt verlässt. Wohin fahren – nicht wichtig, Hauptsache – weg „von hier“, wo alles hektisch, laut und sinnlos erscheint. Im Gespräch mit der Ehefrau, dem Freund und dem Vater entfaltet er die schwierige Gestalt eines Stadtbewohners, in dem die Zuschauer sich selbst wiedererkennen.

Die Aufführung „Die Stadt“ lief im Theater „Schule des modernen Bühnenstücks“ von 2002 bis 2017 und wurde auf internationalen Festivals gezeigt. Dem Regisseur Josef Raichelhaus wurde für die Inszenierung der Preis der Stadt Moskau verliehen. Seit 2019 wird die wiederaufgenommene Aufführung in neuer Besetzung gespielt.

Gründer und künstlerischer Leiter des Moskauer Theaters „Schule des modernen Bühnenstücks“ ist der verdiente Künstler der Russischen Föderation, Volksschauspieler der Russischen Föderation, Träger des Moskauer Preises im Bereich Kultur und Kunst sowie Professor der Russischen Universität für Theaterkunst (GITIS) Josef Leonidowitsch Raichelhaus.

Die Berliner Filiale des Moskauer Theaters „Schule des modernen Bühnenstücks“ hat seit dem 1. Dezember 2018 seine Bühne im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin. Das Projekt ist ein Ergebnis der langjährigen Zusammenarbeit der beiden Kultureinrichtungen. Die Moskauer Truppe tritt zweimal im Monat auf der Bühne des Russischen Hauses der Wissenschaft und Kultur auf und bietet den deutschen Zuschauer an, einzelne Aufführungen zu besuchen oder ein Abonnement für die Saison 2018/2019 zu erwerben.

Von Januar bis März haben die Schauspieler in Berlin 6 Stücke gezeigt: „Russisches Leiden… vom Verstand“, „Böse Ratschläge“, „Das Haus“, „Schinel/Der Mantel“, „Tot oder lebendig, Hauptsache gesund“, „Dummchen und Knastbruder“. Im April und Mai gibt das Theater jeweils zwei Vorstellungen.

„Mit der Eröffnung der Filiale des Moskauer Theaters in Berlin möchten wir nicht nur für das russische Theater in Europa werben und die Aufmerksamkeit des deutschen und russischsprachigen Publikums auf die moderne russische Theaterkunst lenken. Das tun bereits viele unserer Theater mit ihren Gastspielen in Deutschland. Das Theater „Schule des modernen Bühnenstücks“ ist deshalb einzigartig, weil es in Berlin ansässig ist und den Berliner Zuschauern regelmäßig und beständig neue Theaterstücke präsentiert. Die Zuschauer haben somit die Möglichkeit, sich in das Konzept unseres Theaters, seinen Stil, die Ästhetik und die individuelle Handschrift zu vertiefen. In Zukunft werden wir auch damit beginnen, gemeinsam mit russischen und deutschen Künstlern Theaterstücke zu produzieren. Dies ist eine ganz besondere Form der Integration zweier Theaterkulturen. Und wir sehen darin eine humanistische Mission zur Erhaltung der Verbindung zwischen den Ländern, des Friedens und der Zusammenarbeit“, sagt Josef Reichelhaus.

Veranstaltungsort: Russisches Haus der Wissenschaft und Kultur in Berlin
Friedrichstraße 176-179, 10117 Berlin

Schule des modernen Bühnenstücks zeigt in Berlin eine Reality Show

Programm: 19 April
19:00 – Aufführung „Abgehörtes, Abgegucktes, Nichtaufgeschriebenes…“

20 April 19:00 – Aufführung „Die Stadt“

Zusätzliche Informationen finden Sie auf der offiziellen Webseite: http://russianseasons.org/