Peter Kloeppel feiert Dienstjubiläum Interview

RTL-Chefmoderator Peter Kloeppel begeht am 30. März ein besonderes Dienstjubiläum: Vor genau 25 Jahren moderierte er zum ersten Mal die Hauptnachrichten „RTL Aktuell“. Seither hat er als Anchorman rund 5750 Ausgaben des RTL-News-Flagschiffs präsentiert. Damit ist der 58-Jährige zugleich der dienstälteste Nachrichtenmoderator im deutschen Fernsehen. Und das wird er auch in den kommenden Jahren bleiben: pünktlich zum Jubiläum und rechtzeitig vor Beginn der Berichterstattung zur Bundestagswahl 2017 haben infoNetwork und Peter Kloeppel ihre Zusammenarbeit um drei weitere Jahre verlängert.

Seit 25 Jahren steht Peter Kloeppel als Chef-Anchorman der RTL-Hauptnachrichten „RTL Aktuell“ für ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit, Seriosität und Kompetenz. Diese Eigenschaften haben ihn zu einem der beliebtesten und vertrauenswürdigsten Nachrichtenmoderatoren in Deutschland gemacht.

Peter Kloeppel
Foto: RTL / Frank Hempel

Damit bleibt der beliebte „RTL Aktuell“-Chefmoderator auch in den kommenden Jahren eines der prägenden Sender-Gesichter.

„Da ich meine Arbeit jeden Tag aufs Neue mit sehr viel Spaß angehe, fühlt es sich nach 25 Jahren genauso frisch an, wie vor einem Vierteljahrhundert auch“, so Peter Kloeppel zu seiner ‚Silberhochzeit‘. „Ich wusste von Anfang an: für diesen Job braucht man einen langen Atem. Das Vertrauen der Zuschauer in eine Nachrichtensendung wächst mit der Kontinuität des Formats und seiner Moderatoren.“ Die in den zurückliegenden Jahren gesammelte Erfahrung sei dabei ein wichtiges Pfund, „weil sie einem bei der Einschätzung von schwierigen Nachrichtenlagen sehr hilft. Erfahrung bringt einem auch die nötige Gelassenheit und die Sicherheit zu erkennen, was wichtig und relevant für unsere Zuschauer ist. Dazu kommt, dass ich von vielen Kollegen umgeben bin, die ebenfalls umfangreiche Nachrichtenerfahrung haben – das hilft bei der täglichen Einschätzung und Gewichtung der Ereignisse enorm.“

Michael Wulf, Geschäftsführer infoNetwork und RTL-Chefredakteur: „Seit 25 Jahren steht Peter Kloeppel als Chef-Anchor der RTL-Hauptnachrichten für ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit, Seriosität und Kompetenz. Diese Eigenschaften haben ihn zu einem der beliebtesten und vertrauenswürdigsten Nachrichtenmoderatoren in Deutschland gemacht. Es freut mich deshalb außerordentlich, dass wir im bevorstehenden Wahljahr und im Angesicht der allgemein unruhigen Nachrichten-Zeiten auch in den kommenden Jahren auf die ganze Erfahrung und Souveränität dieses vielfach preisgekrönten Journalisten zurückgreifen können.“

Der gebürtige Frankfurter, Jahrgang 1958, studierte nach dem Abitur Agrarwissenschaften in Göttingen. Schon während seiner Zeit auf der Henri-Nannen-Journalistenschule (1983-1985) arbeitete Peter Kloeppel bei RTL plus, ehe er 1987 die Leitung des Studios in Bonn übernahm. 1990 zog es den Journalisten als Korrespondent nach New York, bevor er am 30. März 1992 die Moderation der RTL-Hauptnachrichten „RTL Aktuell“ übernahm. Anfang 2001 gründete Peter Kloeppel darüber hinaus die RTL Journalistenschule, deren Direktor er bis heute ist. Der RTL-Chefmoderator war von 2004 bis 2014 zudem als RTL-Chefredakteur tätig.

Peter Kloeppel hat für seine Arbeit als Journalist und News-Anchorman bereits diverse Auszeichnungen erhalten. Für seine Moderationsleistung am 11. September 2001 (‚Terror gegen Amerika‘) wurde er 2002 u.a. mit dem Adolf-Grimme-Preis geehrt. 2003 und 2007 wurden er und „RTL Aktuell“ mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Zuletzt erhielt Peter Kloeppel im März 2017 stellvertretend für „RTL Aktuell“ die Goldene Kamera in der Kategorie „Beste Information“.

Peter Kloeppel im Interview zum 25-jährigen Dienstjubiläum:
„Erfahrung ist schon ein Pfund“

Herr Kloeppel, Gratulation zur Silberhochzeit! Seit 25 Jahre sind Sie nun Chef-Anchor bei „RTL Aktuell“ und damit der dienstälteste Nachrichtenmoderator Deutschlands. Wie fühlt sich das an?
„Es fühlt sich heute genauso gut an wie 1992, als ich begonnen habe die Nachrichten bei RTL zu moderieren. Ich wusste von Anfang an: für diesen Job braucht man einen langen Atem. Denn das Vertrauen der Zuschauer in eine Nachrichtensendung wächst mit der Kontinuität des Formats und seiner Moderatoren. Und da ich diese Aufgabe jeden Tag aufs Neue mit sehr viel Spaß angehe, fühlt es sich nach 25 Jahren genauso frisch an, wie vor einem Vierteljahrhundert auch.“

25 Jahre – da häuft sich sehr viel Erfahrung an. Wie hoch bewerten Sie diesen Faktor bei Ihrer Arbeit?
„Erfahrung ist schon ein Pfund, weil sie einem bei der Einschätzung von schwierigen Nachrichtenlagen sehr hilft. Erfahrung bringt einem auch die nötige Gelassenheit und die Sicherheit zu erkennen, was wichtig und relevant für unsere Zuschauer ist. Dazu kommt, dass ich von vielen Kollegen umgeben bin, die ebenfalls umfangreiche Nachrichtenerfahrung haben – das hilft bei der täglichen Einschätzung und Gewichtung der Ereignisse enorm.“

Es gibt diese journalistische Binsenweisheit: Bad News are Good News. Und davon gibt es in diesen sehr unruhigen, angespannten Zeiten reichlich. Erleben Sie das rund um ihr Jubiläum als eine Blütezeit des Journalismus?
„Ich empfand diesen Satz schon immer als unpassend, mein Credo ist eher: Interesting News are Good News. Natürlich ist nichts ist so langweilig wie eine sich stetig wiederholende Nachrichtenlage. So gesehen sind etwa Wahlergebnisse, mit denen niemand gerechnet hat, eine willkommene Herausforderung für uns Nachrichtenleute, den Zuschauern Einordnung und Hintergründe zu bieten, und damit auch einen Anlass, TV-News zu schauen. Aber ich sage auch ganz offen: über Terroranschläge und Kriege berichte ich nicht gerne. Darauf könnte ich gut verzichten. Aber die Welt ist, wie sie ist, und wir haben die Verpflichtung, all die Verwerfungen und Konflikte angemessen abzubilden. Daneben gibt es aber auch viele positive Dinge, über die wir berichten. Die sogenannten konstruktiven News waren immer ein Teil unserer News-Philosophie: den Zuschauern Mut machen, Ihnen aufzeigen, dass man selber etwas bewirken kann – mit diesem Ansatz können wir Nachrichtenmacher auch mit dazu beitragen, dass die Menschen unsere Welt nicht nur besser verstehen, sondern sie vielleicht auch etwas besser machen können.“

Was empfinden Sie, wenn Sie das Wort „Lügenpresse“ hören?
„Es gibt immer kleine Teile der Bevölkerung, die mit demokratisch legitimierten Einrichtungen wie der Presse oder dem Rundfunk ein Problem haben. Wer uns Journalisten vorwirft, wir würden mit den Reichen und Mächtigen unter einer Decke stecken und seien eine Art Befehlsempfänger, oder wir würden bewusst falsche Informationen in die Welt setzen, den kann ich nicht ernst nehmen. Aber natürlich müssen wir uns jeden Tag aufs Neue kritisch hinterfragen, was wir besser machen können, ob wir angemessen und ausgewogen berichtet haben. Wir brauchen die Kritiker der freien Presse nur mit einer entwaffnenden Transparenz unserer journalistischen Arbeit konfrontieren, um ihren Vorwurf der Lüge ad absurdum zu führen.“

Haben sich die Bedingungen für guten Journalismus in den letzten 25 Jahren verschlechtert?
Im Gegenteil! Wir haben neben all den technischen Entwicklungen sehr viel mehr und auch sehr viel schnelleren Zugang zu Informationen. Das heißt aber auch: Der Leitsatz „Be first, but first be right“ hat eine noch größere Relevanz bekommen. Wir müssen jetzt noch genauer checken, ob die Informationen, die uns schnell erreichen, auch wirklich valide sind, wer dahinter steckt usw. Das war schon immer unsere Aufgabe. Aber darüber hinaus haben wir zur Identifizierung von „Fake News“ ganz besonders im Video-Bereich im Herbst letzten Jahres mit der Einrichtung eines Verifizierungsteam die nötigen journalistischen Voraussetzungen geschaffen.“

Welche journalistischen Ereignisse waren für Sie die prägendsten?
„Das waren in den fast 35 Jahren meines Berufslebens und in den 25 Jahren als Moderator vor allem die großen politischen Ereignisse. Der Fall der Mauer 1989, die Wiedervereinigung, die Abwahl der Kohl-Regierung 1998, die Herausforderungen durch den Terrorismus 2001, interessante Wahlen in den USA, die terroristischen Bedrohungen heute, der Flüchtlingsstrom 2015. Ich bin dankbar, dass ich das als Journalist erleben und begleiten konnte – oft genug auch als Reporter, der Zugang hatte zu Menschen, die Entscheidungen gefällt haben.“

Eine Höhepunkt Ihrer Karriere war sicherlich die mehr als siebenstündige Moderation der RTL-Sondersendung zu den Terroranschlägen am 11. September 2001…
„Mit dem Wort Höhepunkt tue ich mich schwer. Auf jeden Fall war es die größte journalistische Herausforderung, die ich bis dahin zu meistern hatte. Tatsächlich bin ich überrascht, wie viele Menschen mich immer noch darauf ansprechen. Es wird mich wohl noch eine Weile begleiten, dass viele Zuschauer meine Moderation mit diesem einschneidenden Tag assoziieren, an dem die Welt aus den Fugen geraten ist.“

Wir stehen vor einem spannenden Wahljahr mit vielen Unbekannten. Wie will RTL darüber berichten?
„Es ist sehr viel in Bewegung geraten, die politische und gesellschaftliche Situation ist mit der vor den letzten Bundestagswahlen nicht ansatzweise vergleichbar. Wir wollen und werden uns vor diesem Hintergrund noch stärker in die Pflicht nehmen, auf die Menschen im Land zuzugehen, auf die Wähler, die Fragen an die Politik haben. Diese Fragen greifen wir auf und geben sie 1:1 an die Entscheider im Land weiter. Auch wenn wir uns schon immer ein bisschen als Sprachrohr der Zuschauer verstanden haben, wollen wir diesen Anspruch in unserer Berichterstattung jetzt noch konsequenter leben. Ein Beispiel: Schon im vergangenen Jahr habe ich Kanzlerin Merkel bei einem Interview mit der Kanzlerin auch mit aufgezeichneten Fragen von Bürgern konfrontiert. Aus den Reaktionen der Zuschauer und unserer Medienforschung wissen wir, dass das sehr gut angekommen ist. Eine Wahlberichterstattung, in der wir nur abbilden, was Kandidat A zu Kandidat B sagt und was er aus seinem Wahlprogramm zitiert, wird es bei RTL ganz bestimmt nicht geben.“