Nachfolger von DFB Präsident Grindel – Rauball und Koch

Reinhard Grindel hat das Präsidium des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) heute im Rahmen einer Telefonkonferenz darüber informiert, dass er mit sofortiger Wirkung von seinem Amt als DFB-Präsident zurücktritt. Bis zum Bundestag des DFB im kommenden September werden die beiden 1. Vizepräsidenten Dr. Rainer Koch und Dr. Reinhard Rauball die Führung des Verbandes interimsmäßig übernehmen. Grindel führt seine internationalen Ämter im FIFA-Council und UEFA-Exekutivkomitee, in die er persönlich gewählt wurde, in enger Abstimmung mit dem DFB weiter fort.

Die Präsidiumsmitglieder dankten Reinhard Grindel ausdrücklich für seine langjährige Arbeit als Präsident und zuvor als Schatzmeister des DFB und sprachen ihm ihren Respekt für die persönliche Entscheidung aus. Mit Blick in die Zukunft kam das Präsidium überein, dass man die kommenden sechs Monate bis zur Wahl eines neuen Präsidenten nutzen wolle, um einen Kandidaten zu finden, der sowohl vom DFB als auch von der DFL getragen werde. Daneben besteht Einigkeit darüber, bis zum Bundestag daran zu arbeiten, die Strukturen im Verband weiterzuentwickeln und für die Zukunft zu optimieren.

Dr. Rainer Koch erklärt: „Reinhard Grindel hat sich mit hohem persönlichem Engagement für den DFB eingebracht und nicht nur in der Bewerbung um die EURO 2024 viel für den Verband getan. Wir sind ihm dafür sehr dankbar und haben großen Respekt vor seiner Entscheidung. Unser Ziel ist es jetzt, einen gemeinsamen Kandidaten von DFB und DFL außerhalb des Präsidiums zu finden, der die Anliegen des Amateurfußballs ebenso im Blick hat wie den Spitzenfußball. Gleichzeitig wird es Reinhard Rauball und mir in der vor uns liegenden Interimszeit bis September 2019 darum gehen, in engem Zusammenwirken von DFB und DFL die strukturellen Rahmenbedingungen des Verbandes so weiterzuentwickeln, dass der DFB im guten Miteinander von Profi- und Amateurfußball für die Zukunft stabil und geschlossen aufgestellt wird.“

Dr. Reinhard Rauball, 1. Vizepräsident des DFB und Präsident der DFL Deutsche Fußball Liga, sagt: „Mit Respekt und Verständnis nehme ich den Rücktritt von Reinhard Grindel zur Kenntnis. Der Druck auf seine Person ist in den vergangenen Wochen auf unterschiedlichen Ebenen permanent gestiegen. Es ist daher im Sinne des deutschen Fußballs und seiner Handlungsfähigkeit, den Weg für einen personellen, aber auch strukturellen Neuanfang innerhalb des DFB freizumachen. Amateur- und Profivertreter sind nun gemeinsam gefordert, bis zum kommenden DFB-Bundestag die Weichen für die Zukunft zu stellen. Nicht nur sportlich, sondern auch mit Blick auf die Positionierung in der Gesellschaft steht der DFB vor enormen Herausforderungen. Diese Herausforderungen gilt es, mit großer Ernsthaftigkeit, Empathie und Gestaltungswillen anzugehen. Ziel muss es dabei sein, jenseits von Einzelinteressen immer nach den besten Lösungen für den deutschen Fußball zu streben.“